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Innovative tools and solutions for governing the water-energy-food-ecosystems NEXUS under global change

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Innovative Lösungen für den Wasser-Energie-Ernährungs-Ökosystem-Nexus

Angesichts des sich verschärfenden Klimawandels besteht ein wachsender Bedarf an einem effektiven Management von Wasser und anderen miteinander verbundenen Ressourcen, das über nationale und regionale Grenzen hinaus geht.

Wasser ist sowohl für die Gesellschaft als auch für die Wirtschaft von entscheidender Bedeutung. Daher ist es von größter Wichtigkeit, die Auswirkungen des Klimawandels wirksam abzumildern, die Verschmutzung und den Abbau von Ressourcen zu bekämpfen, den Wasserverbrauch zu regulieren und die Zerstörung der Ökosysteme zu verhindern. Lebenswichtige Ressourcen wie Wasser, Energie, Ernährung und gesunde Ökosysteme (Water, Energy, Food and Ecosystems, WEFE) sind durch den sogenannten WEFE-Nexus miteinander verbunden, in dem Maßnahmen in einem Bereich unbeabsichtigt Auswirkungen auf die anderen Bereiche haben können. Allerdings werden diese Ressourcen in der Politik und Verwaltung häufig getrennt voneinander behandelt, was zu Ineffizienzen, konkurrierenden Anforderungen und unbeabsichtigten Kompromissen führt.

Auf allen Kontinenten erprobt

Das GoNEXUS-Projekt(öffnet in neuem Fenster) hat sich dieser Herausforderung gestellt und den Lösungsbewertungsrahmen (Solutions Evaluation Framework, SEF) für die integrierte Governance des WEFE-Nexus entwickelt. Dieser innovative Rahmen und die zukunftssichere Toolbox ermöglichten es den Forschenden, Interventionen über verschiedene Ebenen, von der Kontinentalebene über die Landesebene bis hin zur Regionalebene, gemeinsam zu gestalten und zu bewerten, indem wissenschaftliche Erkenntnisse mit partizipativen Dialogen mit Interessengruppen verbunden wurden. Die Projektpartner wandten die Toolbox, die Nexus-Dialoge und den SEF-Rahmen auf acht detaillierte Fallstudien an, einschließlich europäischer (Donau, Como, Júcar, Tejo und Segura) und afrikanischer (Senegal, Sambesi) Flussbecken sowie globaler und europäischer Anwendungsfälle. „Dieser kombinierte Ansatz ermöglicht die gemeinsame Gestaltung von politischen und technischen Lösungen sowie von Szenarien, die künftige Anforderungen vorwegnehmen“, sagt Projektkoordinator Manuel Pulido-Velázquez(öffnet in neuem Fenster). Beispiele hierfür sind die Ausrichtung bestehender Wasser-, Energie-, Ernährungs- und Umweltpolitiken, die Verbesserung der Ressourceneffizienz durch bessere Managementpraktiken und die Ermittlung von Infrastrukturen und betrieblichen Innovationen auf Ebene der Flusseinzugsgebiete und Teileinzugsgebiete. „Durch die Anwendung eines Systemansatzes, der quantitative Modellierung mit qualitativen Bewertungen verbindet, können wir realistische Methoden für eine kohärentere Governance erproben“, erklärt Pulido-Velázquez.

Vorteile in vielerlei Hinsicht

Diese Ergebnisse fördern bessere Entscheidungen und verbessern die Zusammenarbeit beim natürlichen Ressourcenmanagement. „Wir legen den Schwerpunkt auf Lösungen, die sektorübergreifende Synergien schaffen, gleichzeitig aber auch Kompromisse berücksichtigen und kosteneffiziente Maßnahmen gewährleisten, die politisch durchsetzbar und auf spezifische Kontexte zugeschnitten sind“, erläutert Pulido-Velázquez. Die Lösungen bieten außerdem eine höhere Effizienz bei der Überwachung, Nutzung und Aufbereitung von Wasser und tragen zur Verringerung der Umweltverschmutzung bei, fördern die Rückgewinnung von Ressourcen und unterstützen die Anpassung der wasserbezogenen Sektoren an den Klimawandel. „Letztendlich werden diese Lösungen die Entscheidungsfindung bei der Umsetzung nachhaltiger Win-Win-Strategien unterstützen, die die Widerstandsfähigkeit des WEFE-Nexus in Europa und darüber hinaus verbessern“, lautet das Fazit von Pulido-Velázquez. Zu den gesellschaftlichen Vorteilen zählt, dass Gemeinden in Europa und Afrika bei einem fairen und nachhaltigen Management für Wasser, Energie, Ernährung und Ökosystemen unterstützt werden. Dies bedeutet einen zuverlässigeren Zugang zu sauberem Wasser, einer sicheren Ernährungsversorgung und erschwinglicher Energie, selbst in Zeiten von Dürren oder Klimastress. Darüber hinaus trägt GoNEXUS durch die Erprobung unterschiedlicher politischer Maßnahmen und Infrastrukturoptionen dazu bei, Konflikte zwischen Sektoren zu verhindern, beispielsweise in Fällen, in denen Wasser für die landwirtschaftliche Bewässerung und für Städte benötigt wird.

Förderung der grenzüberschreitenden sektorübergreifenden Zusammenarbeit

In Afrika werden durch das Projekt die Zusammenarbeit zwischen Interessengruppen in den Flusseinzugsgebieten des Senegal und des Sambesi gefördert, die Lebensgrundlagen für Landwirtschaftsbetriebe verbessert und das Risiko von Wasserknappheit verringert. In Europa profitieren Regionen wie die Donau und der Tejo von Strategien, welche die Ökosysteme schützen und gleichzeitig wirtschaftliche Stabilität gewährleisten. Durch die Zusammenführung von politischen Entscheidungsbefugten, Landwirtschaftsbetrieben, Unternehmen und der Bevölkerung entwickelt GoNEXUS praktische Lösungen, die die Widerstandsfähigkeit stärken, Ungleichheiten verringern und das langfristige Wohlergehen der Gesellschaft als Ganzes fördern. Auf diese Weise trägt das Projekt zur „Wasserdiplomatie“(öffnet in neuem Fenster) bei, also zur Nutzung von Dialog, Verhandlungen und Zusammenarbeit für ein friedliches gemeinsames Management von Wasserressourcen. Da viele Flüsse, Seen und Grundwasserleiter nationale Grenzen überschreiten, sind mehrere Länder auf dieselbe Wasserversorgung angewiesen, was wiederum in Streitigkeiten resultieren kann. Anstelle von Konflikten ermutigt die Wasserdiplomatie die Länder zur friedlichen Zusammenarbeit, zur Unterstützung einer nachhaltigen Entwicklung und zur Prävention von Spannungen im Zusammenhang mit einer der wertvollsten Ressourcen der Welt.

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