Neues Forschungsexzellenzzentrum für Erdbeobachtung
Ein neues Forschungszentrum in Zypern verspricht, Europa mithilfe von Satellitendaten und -bildern beim Erreichen seiner Klima- und Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen. Das ERATOSTHENES Centre of Excellence wurde an der Technischen Universität Zypern in Limassol im Rahmen des EU-finanzierten Projekts EXCELSIOR(öffnet in neuem Fenster) mit dem Ziel eingerichtet, innovative Dienstleistungen anzubieten, die den neuesten Fortschritten in den Bereichen Erdbeobachtungs-, Fernerkundungs- und Geodatentechnologien entsprechen.
Ein Zuhause für wissenschaftliche Exzellenz
Das Zentrum resultiert aus der umfassenden Modernisierung eines Fernerkundungs- und Geoumweltlabors, das seit 2007 von der Universität betrieben wird. Es vereint nun moderne Sensortechnik, Spitzenforschung, Datentechnologien, gezielte Bildungsdienste und die Förderung von Unternehmergeist. Diese Kombination dient der Vision der Einrichtung, die ein international anerkanntes Zentrum für digitale Innovation und Exzellenzforschungszentrum für Erdbeobachtung im östlichen Mittelmeerraum, im Nahen Osten und in Nordafrika werden möchte. Das neue Zentrum, in dem mittlerweile mehr als 90 Forschende beschäftigt sind, konzentriert seine Aktivitäten auf drei Bereiche: Klima- und Umweltüberwachung, Förderung einer widerstandsfähigen Gesellschaft und Big-Earth-Data-Analyse. Es verfügt über eine Satellitenantenne im Wert von 3,9 Millionen Euro, die es ermöglicht, Aktivitäten auf See zu überwachen, Waldbrände zu verfolgen, auf Überschwemmungen zu reagieren und Küstenstreifen zu schützen. Dazu gehört auch eine Atmosphärenbeobachtungsstation zur Überwachung der Luftqualität und Klimabedingungen, die sich sowohl auf die menschliche Gesundheit als auch auf landwirtschaftliche Aktivitäten auswirken. Darüber hinaus umfasst die Ausstattung der Einrichtung ein Netzwerk zur Überwachung von Sonnenenergie und ultravioletter Strahlung sowie eine digitale Präzisionsbewässerungsplattform mit personalisierten Empfehlungen für Landwirtschaftsbetriebe, um Wasser zu sparen und gleichzeitig Energie- und Düngemittelkosten zu senken. Ein weiteres Merkmal ist das Fernerkundungssystem für die Früherkennung von Verschleiß und Korrosion in infrastrukturkritischen Betonbauwerken wie Brücken und Tunneln, wodurch eine rechtzeitige Instandhaltung ermöglicht wird. Das Zentrum verfügt außerdem über Instrumente zur Überwachung und zum Schutz archäologischer Stätten. Diese Instrumente nutzen Radar-, 3D-Laserscan- und Satellitenbilder, um Bedrohungen hinsichtlich Bebauung, Erosion und Klimawandel zu bewerten. „Dieses Projekt würde es ohne die Vision und die Unterstützung der EU nicht geben“, erklärt der leitende Direktor des Zentrums, Diofantos Hadjimitsis, in einer Pressemitteilung(öffnet in neuem Fenster), die in der „Cyprus Times“ veröffentlicht wurde. „Wir haben ein Zuhause für wissenschaftliche Exzellenz geschaffen, das unserem Land und unserem Volk einen echten Nutzen bringt und widerstandsfähige Gesellschaften und eine nachhaltige Entwicklung auf internationaler Ebene fördert“, merkt Hadjimitsis an, der auch Professor an der Technischen Universität Zypern ist, der Einrichtung, die das EXCELSIOR-Projekt koordiniert.
Maßnahme zum Schutz des kulturellen Erbes
Das ERATOSTHENES Centre of Excellence leitet überdies die kürzlich genehmigte COST-Maßnahme „Cultural Property Protection for All“ (CPP4ALL)(öffnet in neuem Fenster), eine groß angelegte europaweite Initiative, die von der Organisation Europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und technischen Forschung (COST)(öffnet in neuem Fenster) finanziert wird. CPP4ALL ist die erste COST-Maßnahme, die speziell auf den besseren Schutz von Kulturgütern ausgerichtet ist und dieses Ziel durch interdisziplinäre Zusammenarbeit, innovative Technologien und integrative Ansätze verfolgt. „Dies ist eine fantastische Gelegenheit, die Anstrengungen über Disziplinen und Grenzen hinweg zu vereinen, um unser gemeinsames kulturelles Erbe zu schützen“, sagt Dante Abate, ein Forscher des Zentrums, das mit Unterstützung durch das Projekt EXCELSIOR (ERATOSTHENES: Excellence Research Centre for Earth Surveillance and Space-Based Monitoring of the Environment) modernisiert wurde, in einer ERATOSTHENES-Pressemitteilung(öffnet in neuem Fenster). „Es erfreut uns mit Stolz, dass wir als einzige zypriotische Einrichtung als koordinierende Stelle für diesen Aufruf ausgewählt wurden und eine solch wegweisende Initiative im Bereich des Kulturgüterschutzes leiten dürfen.“ Weitere Informationen: EXCELSIOR-Projektwebsite(öffnet in neuem Fenster)