Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Next Generation Augmented Reality technology to improve car safety and driving experience

Article Category

Article available in the following languages:

Virtueller Bildschirm bringt Fahrbewusstsein und -sicherheit auf neues Niveau

Mit erweiterter Realität ausgestattete Anzeigen erzeugen ein besseres und sichereres Fahrerlebnis, jedoch bestehen aufgrund des Preises und der Integierbarkeit weiterhin Bedenken. Neue Windschutzscheibentechnologie löst dieses Problem.

Alle vierzig Sekunden stirbt ein Mensch wegen der Benutzung eines Mobiltelefons am Steuer. Weltweit kommt es jährlich zu rund 1,4 Millionen Todesfällen und über 750 000 schweren Verletzungen durch Ablenkung beim Fahren.

Sicherheitsvorteile durch erweiterte Realität erschließen

Mit erweiterter Realität ausgestattete Technologie kann die Fahrenden dabei unterstützen, Ablenkungen zu vermeiden und sich der Situation besser bewusst zu sein. Eine vielversprechende Lösung ist die mit erweiterter Realität ausgestattete Blickfeldanzeige, ein virtueller, in Augenhöhe projizierter Bildschirm, der wichtige Informationen wie Geschwindigkeit, Richtungen und Warnungen auf der Windschutzscheibe anzeigt, ohne dass dabei auf ein Armaturenbrett oder Mobiltelefon heruntergeschaut werden muss. Ungeachtet ihrer wachsenden Beliebtheit erfüllen Blickfeldanzeigen noch nicht vollständig die Anforderungen hinsichtlich Preis und Leistung. Industrialisierung und Integration bereits existierender Blickfeldanzeigen gestalten sich sowohl schwierig als auch teuer. Im Rahmen des vom Europäischen Forschungsrat(öffnet in neuem Fenster) finanzierten Projekts Vision - Augmented Reality Windshield Display wurden modernste virtuelle Bildschirmtechnologien eingeführt, um den Menschen am Steuer ein insgesamt reichhaltigeres, sichereres und immersiveres Fahrerlebnis zu bieten. „Ziel war es, eine Standardlösung für die mit erweiterter Realität ausgestattete Windschutzscheibenprojektion zu entwickeln, der jede Windschutzscheibe in eine virtuelle Anzeige verwandelt“, erklärt Romain Duflot, Gründer und Geschäftsführer des französischen Start-up-Unternehmens EyeLights(öffnet in neuem Fenster), einem Pionier im Bereich erweiterte Realität für Mobilität, der das Projekt koordinierte.

Die Zukunft des Autofahrens – direkt vor Ihren Augen

Der neu entwickelte virtuelle Bildschirm besteht aus einer Bilderzeugungseinheit, die sich im Armaturenbrett befindet und mithilfe der Windschutzscheibe ein virtuelles Bild erzeugt. Es ist für die Person am Steuer und die im Fahrzeug Mitfahrenden sichtbar. Der Projektor sendet ein Bild in Richtung einer speziellen Windschutzscheibe, die auf der Innenseite mit einer polarisierenden Beschichtung versehen ist, d. h. auf der Seite, die den internen Komponenten des Systems zugewandt ist, in der Regel der Lichtquelle und dem Anzeigefeld. Diese Beschichtung reflektiert das Bild in die Augen des fahrenden Person und erzeugt ein virtuelles, dem Eindruck nach weit entferntes Bild. Die Innovation verspricht niedrigere Integrationspakete, eine außergewöhnliche Helligkeit, ein komfortables Einblickverhalten, das den Bereich betrifft, in dem die gesamte Anzeige sichtbar ist, und ein größeres Sichtfeld im Vergleich zu bereits auf dem Markt befindlichen technologischen Lösungen. Die Technologie ist an jede beliebige Windschutzscheibengröße, -form und -krümmung anpassbar. Sie kann auch auf andere Mobilitätsbereiche, insbesondere den Motorrad-, Luft- und Raumfahrt- sowie Militärsektor angewandt werden.

Sicherheit in der Sichtlinie

Der virtuelle Bildschirm ist wesentlich sicherer als seine konventionellen Vorgänger, laut Angaben von Straßenverkehrssicherheitsorganisationen und Automobilherstellern gestattet er eine bis zu 32 % bessere Reaktionszeit. Er bietet optimalen Fahrkomfort und berücksichtigt gleichzeitig die Bedürfnisse von Sehbehinderten und Menschen mit Behinderungen. Durch die Bildvergrößerung wird der CO2-Fußabdruck verringert, da weniger Ressourcen zur Erzeugung größerer Anzeigen benötigt werden. Die patentgeschützte Technologie wurde von sieben Erstausrüstern in Deutschland, Italien und Japan ausgezeichnet. Das Produkt wurde vom deutschen Automobilgiganten BMW in Serie bei der Neuen Klasse eingeführt, einer neuen Generation von Elektrofahrzeugen, die ab 2026 produziert wird. „Mit der entwickelten Technologie wurde die Grundlage für alle Fahrzeuge gelegt, bei denen eingebettete, mit erweiterter Realität ausgestattete Anzeigen zum Einsatz kommen werden“, so Duflot abschließend. „Mithilfe dieser Technologie werden zu guter Letzt die üblichen Bildschirme durch virtuelle ersetzt werden.“

Mein Booklet 0 0