Funkgestützte Qualitätsüberwachung
Zur Herstellung eines qualitativ hochwertigen Produkts muss ein Unternehmen eine bestimmte Qualität über den gesamten Produktionsprozess hinweg garantieren können. Zwar konnten durch jüngste technologische Fortschritte einige Prozesse automatisiert werden, doch noch immer wird die Qualitätsüberwachung überwiegend von menschlichen Bedienern bewerkstelligt - und das kostet Zeit und Geld. Da die Gewinnspannen aber immer kleiner werden, sind die Unternehmen ständig auf der Suche nach Möglichkeiten, um an verschiedenen Punkten des Produktionsprozesses Kosten zu sparen. Hier bieten Innovationen, die in jüngster Zeit vor allem auf den Gebieten der Sensorentwicklung, der Computertechnologie und der Datenverarbeitung erzielt wurden, neue Chancen zur Automatisierung weiterer Prozesse der Qualitätsüberwachung. Dieser Schritt resultiert unmittelbar in Verbesserungen der Qualität des Endprodukts und in einer Senkung der zu seiner Produktion erforderlichen Kosten. Dabei werden bestimmte Abschnitte des elektromagnetischen Spektrums - im Bereich des sichtbaren, infraroten und/oder ultravioletten Lichtes sowie im Hochfrequenz- und Mikrowellenbereich - und andere Arten von elektromagnetischen Wellen zur Inspektion des interessierenden Objekts verwendet. Wissenschaftler aus führenden Forschungszentren in ganz Europa haben ein innovatives Verfahren entwickelt, bei dem Holz von einem Hochfrequenzsensor (HF-Sensor) auf schadhafte Stellen untersucht wird. Der Hauptvorteil des neuen Verfahrens, das bereits in Europa zum Patent angemeldet wurde, liegt in seiner Fähigkeit, Defekte und Unregelmäßigkeiten auf und unter der Oberfläche aufzuspüren. Der HF-Scanner kann im Echtzeitbetrieb arbeiten und wird weder durch Schmutz noch durch Staub oder unterschiedliche Holzsorten in seiner Wirkungsweise beeinträchtigt. Ein weiterer bedeutender Vorteil besteht darin, dass die HF-Technologie für den Bediener absolut unschädlich ist und somit die derzeit verwendeten gefährlichen Röntgensysteme ersetzen kann. Im Rahmen eines zum Teil über das BRITE/EURAM3-Programm finanzierten europäischen Forschungsprojekts wurde ein Prototyp entworfen, entwickelt und getestet. Das Konsortium beabsichtigt jetzt, aus seiner Innovation ein marktfähiges Produkt zu machen. Der Prototyp wurde in einer Pilotphase in der Holzindustrie erprobt, doch die angewandte Technologie eignet sich auch für Anwendungen in zahlreichen anderen Industriezweigen, so z.B. in der Konservierung von Kunstwerken, in der Marmor- und Keramikindustrie, in der Lebensmittelüberwachung und vielleicht auch in der Medizin (beispielsweise in der Mammographie). Der HF-Scanner lässt sich problemlos in bereits vorhandene Systeme integrieren und ist einfach zu bedienen.