Kosteneffektive Technologie für die Reinigung von Abwässern aus der Olivenölherstellung
Die Herstellung von Olivenöl ist in Südeuropa nicht nur wegen ihrer wirtschaftlichen Bedeutung sondern auch wegen ihres Einflusses auf die Gesellschaft der Region weit verbreitet. Besonders während der Einbringung und Verarbeitung der Ernte steigen die regionalen Beschäftigtenzahlen deutlich. Die Abwässer von Olivenmühlen verursachen aber ökologische Probleme, die besonders in der Mittelmeerregion, wo die Abwässer in offene Becken geleitet werden, deutlich zu spüren sind. Die potentielle Toxizität der im Olivenölabwasser enthaltenen phenolischen Verbindungen kann schwerwiegende Auswirkungen auf ökologische Systeme haben. Das Projekt hat sich diesem Sachverhalt gewidmet und sich auf die Entwicklung von preiswerten und kosteneffektiven Lösungen für die Reinigung von Abwässern aus der Olivenölherstellung konzentriert. Insbesondere haben die Forscher biologische aerobe Reinigungstechnologien wie Röhrichte und Epuvalisation in einer Testanlage untersucht. Außerdem haben sie mit anaeroben Reinigungsverfahren zur Abfallaufwertung experimentiert und deren weitergehende Nutzung in der Biogasherstellung beleuchtet. Die Leistungseinschätzung der aeroben und anaeroben Reinigungsprozesse richtete sich auf die pH-Regulierung, den mikrobiologischen Abbau von Olivenölabwasser sowie den Einfluss der Bewässerung. Die Projektpartner konnten überdies Probleme im Hinblick auf verschiedene Parameter wie EC, COD, K, Na und Phenole sowie deren Abbau lösen. Wichtigstes Projektergebnis war der Bau einer Pilotanlage zur Reinigung von Abwässern aus der Olivenölherstellung. Dort wurden neben der Biogaserzeugung auch weitere Wiederverwertungsmöglichkeiten untersucht. Hierzu gehörten die Pflanzenproduktion auf Grundlage des Epuvalisationsverfahrens, die Wiederverwertung des Wassers in der Landwirtschaft und die Ziegelsteinfertigung in einer nahe gelegenen Ziegelei.