Die Biologie der Prionen verstehen
Das EU-finanzierte Projekt PRP AND NEURODEGENER bündelte die Forschungsarbeit der Projektpartner über die Pathologie bei transmissiblen spongiformen Enzephalopathien (TSE). TSE umfassen mehrere tödliche Hirnerkrankungen, die durch weit reichende Neurodegeneration gekennzeichnet sind. Der Auslöser von TSE, das Prionenprotein (Prp), ist im Gegensatz zu den bedrohlichen Umständen noch wenig erforscht. Das PrP ist ein Teil der Proteine die normalerweise von den Nervenzellen produziert werden. Seine physiologische Rolle ist jedoch noch unklar. Die Projektpartner arbeiteten an der Erweiterung der Wissensgrundlage und am konkreten Nachweis der Rolle von PrP im Gehirn. Diese Ergebnisse könnten die Entwicklung neuer Therapien im Kampf gegen TSE ermöglichen. PrP ist an der Zelloberfläche verankert und konnte während der Studie mehreren Zellfunktionen zugeordnet werden. Im Rahmen des Projekts PRP AND NEURODEGENER konzentrierte man sich verstärkt auf seine Interaktionen mit einem "wohl bekannten" Molekül des zentralen Nervensystems, NCAM (Neural Cell Adhesion Molecule - neuronales Zelladhäsionsmolekül). Es wurde nachgewiesen, dass das PrP auf verschiedene Arten mit NCAM zusammenwirkt. Diese Interaktionen sind für die Stabilisierung von NCAM auf spezialisierten Zellbereichen - "Lipidflößen" - sehr wichtig. Bei PrP als einem Teil der NCAM-abhängigen Signalpfade wurde eine wichtige Rolle bei der Verteilung und der strukturellen Unterstützung auf den Lipidflößen belegt. Die Wissenschaftler können die mittelfristigen Aussichten für neue Therapien auf Grundlage geeigneter molekularer Ziele durch Ausweitung des Wissens über PrP und TSE-bedingte Neurodegeneration verbessern.