Kindern Einfühlungsvermögen vermitteln
Das Problem der Schikane in Schulen ist auch heute noch allgegenwärtig. Es hat nicht nur bekanntermaßen ernste psychologische Auswirkungen, sondern führte in mehreren ernsten Fällen sogar zum Tod. Einige Personen meinen sicherlich, Mitgefühl kann nicht gelehrt werden, dennoch richtet sich das von der Europäischen Kommission finanzierte Programm VICTEC auf die emotionalen und einfühlenden Aspekte des Lernprozesses. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der persönlichen und sozialen Bildung (PSE - Personal and Social Education), wobei insbesondere das Problem der Schikane und Aggression bei Kindern behandelt wird. Das Zeigen von realistischen Schikane-Szenarien vor Kindern, die in der Bildungsliteratur nicht auftauchen, ist eine Möglichkeit, emotionale Reaktionen ähnlich denen des tyrannisierten Opfers hervorzurufen und so ein Mitgefühl für die Figuren zu wecken. Der FearNot! Demonstrator besteht deshalb aus "The Trailer", einem Bühnenstück aus einer Szene in Drehbuchform in Verbindung mit einem Fragebogen für das Feedback der Schüler. Die Szenarien setzen sich aus Geschichten zusammen, die aus Quellen wie beispielsweise einem britischen Unternehmen für Bildungssoftware oder dem Drama Department der Universität Hertfordshire hervorgehen. Das gesammelte Feedback betraf unterschiedliche Aspekte. Dazu zählten die Glaubwürdigkeit der Figuren und Geschichten, die Menge und Art der Interaktionen und welche Gefühle die einzelne Szene sowohl beim Nutzer als auch bei den Figuren geweckt hat. Die Ergebnisse zeigten, dass Kinder die Figuren als glaubwürdig empfanden. Die erfolgreiche Einbeziehung von Schülern und Lehrern in die Gestaltung der Aspekte von FearNot! kann als bedeutende Leistung angesehen werden. Durch das Wecken von Mitgefühl für die virtuellen Schauspieler ermöglicht dieser pädagogische Prozess den Kindern, alternative Möglichkeiten und Handlungen für eine sicherere Umgebung zu entdecken.
