Computeranimierte Charaktere helfen bei der Bekämpfung des Mobbings
Mobbing in der Schule kann für Kinder, die hiervon betroffen sind, eine traumatische Erfahrung sein, da sie sich oftmals alleine fühlen und nicht wissen, an wen sie sich wenden sollen. Glücklicherweise ist dank des Victec-Projekts, einer wegweisenden Initiative, die auf Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren ausgerichtet ist, Hilfe in Sicht. Die Forschungsarbeiten dieses von der EU-finanzierten Projekts konzentrierten sich auf den Bereich der Personal and Social Education (PSE, ein Unterrichtsfach an Schulen im Vereinigten Königreich) und wie Emotionen wie die Empathie den Lernprozess beeinflussen. Im Rahmen des Projekts wurde das Demonstrationsprogramm FearNot! entwickelt, welches auf dreidimensionale, selbstanimierende künstliche Charaktere zurückgreift, die in Echtzeit in einer virtuellen Schule dargestellt werden. Durch die Zuwendung zum animierten Charakter ist das Kind in der Lage, als ein unsichtbarer Freund zu handeln, der Unterstützung und Ratschläge anbieten kann, was zu tun ist. Das Demonstrationsprogramm ermöglicht es den Jüngeren, in einer sicheren Lernumgebung Wege zu erkunden, wie sie mit Mobbing und aggressivem Verhalten umgehen können. Die Charaktere sind in der Lage, Angst, Wut und Besorgnis auszudrücken, wodurch es für die Kinder einfacher wird, Mitgefühl zu empfinden und eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Die jungen Nutzer wurden aufgefordert, einem der Charaktere, der von Mobbing betroffen war, durch eine Reihe von ungeplanten Interaktionen zu helfen. Da die gezeigten Szenen bei jedem Programmdurchlauf anders sind, besitzen die animierten Figuren eine höhere Glaubwürdigkeit. Die von den Forschern des Victec-Projekts erstellte Software bereitet den Weg für einen neuen, spontanen Ansatz, der im Rahmen des Programms FearNot! Verwendung finden kann, wobei die auf Standard-XML (Extensible Markup Language) basierende Struktur beibehalten wird. Die Software weist daher ein hohes Potenzial auf und kann innerhalb der PSE problemlos auch in anderen Bereichen eingesetzt werden, ist also nicht nur auf die Bekämpfung des Mobbings beschränkt. Indem die neuesten Techniken zur Erzeugung von glaubwürdigen Charakteren verwendet wurden, konnte mithilfe des Demonstrationsprogramms Kindern ein besseres Verständnis des Mobbings gewährt werden, zudem gelang die Vermittlung von Lernstrategien, um die Folgen des Mobbings zu minimieren. Das Projekt sprach nicht nur erfolgreich die junge Zielgruppe an, gleichzeitig konnten eine Reihe von faszinierenden Fragestellungen in neuen Forschungsbereichen aufgeworfen werden. Diese werden im Rahmen des neuen RP6-Projekts Ecircus, das mehr auf die Bildung ausgerichtet ist, behandelt. Hier konnten bereits innovative Technologien zur Unterstützung des sozialen und emotionalen Lernens entwickelt werden.