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Inhalt archiviert am 2024-05-21

Carbonate chemistry, carbon cycle and climate change (a multidisciplinary view)

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BIT-Index ermöglicht Einblicke in den globalen Kohlenstoffkreislauf

Das Niederländische Institut für Meeresforschung (NIOZ) hat einen sehr nützlichen Biomarker entdeckt, der für Paläoklimatologen und Paläoozeanografen bei der Rekonstruktion früherer Klimabedingungen aus Sedimentkernen sehr nützlich sein kann.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Fundiertes Wissen über die natürlichen Schwankungen im globalen Kohlenstoffkreislauf der Vergangenheit kann dabei helfen, die momentan auftretenden Schwankungen und die Auswirkungen der anthropogenen Emission von CO2 besser zu verstehen. Die Forschungsbemühungen des NIOZ bauten auf vorherigen Arbeiten auf. Die Wissenschaftler am NIOZ verwendeten Sedimentproben vom Meeresgrund, um genauere Erkenntnisse über den Karbonkreislauf während des Quartärs zu erlangen. Während des 6C-Projekts, das im Rahmen des Förderprogramms "Energie, Umwelt und Nachhaltige Entwicklung" der EU gefördert wurde, konzentrierte man sich hauptsächlich auf organisches Material, das durch Eisberge transportiert wird. Die Wissenschaftler des NIOZ haben hierfür nicht nur herkömmliche Parameter zur Identifizierung des Kohlenstoffgehalts betrachtet, sondern auch Werte wie den gesamten organischen Kohlenstoff (TOC, Total Organic Carbon), zudem wurden relative Messungen des Verhältnisses von C13 zu C12 und vom d13C des TOC (d13Corg) zu Glycerol-dialkyl-glyceryl-tetraether (GDGT) durchgeführt. In Sedimentkerne vom Meeresgrund des Atlantiks wurde die Konzentration von GDGT gemessen. Durch die Untersuchung dieser Sedimentkerne war es möglich, die Konzentration dieses Stoffen bis 30.000 Jahre vor heutiger Zeit zu ermitteln. Die Suche konzentrierte sich auf verzweigtes GDGT und Crenarchaeol, ein im Meer auftretendes isoprenoides GDGT. Diese beiden Stoffe wurden in Form des BIT-Index (Branched Isopreniod Tetraether Index) miteinander verknüpft. Der BIT-Index lieferte übereinstimmende Ergebnisse mit Messungen der d13Corg-Werte, die auf einen erhöhten Materialtransport durch Eistransport hinwiesen. Diese Phänomene, auch Heinrich-Ereignisse genannt, treten verstärkt während einer Eiszeit auf, allerdings sind starke Schwankungen während der raschen Klimaänderungen auf der Erde erkennbar. Kohlenstoffdatierungen wiesen zudem auf die Existenz von Materialien in den Ablagerungen hin, die älter als erwartet waren. Im Anschluss an diese ermutigenden Ergebnisse, die mit dem BIT-Index ermittelt werden konnten, haben des NIOZ und die Partner des 6C-Projekts mehrere Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht. Zusätzlich wurde geplant, diesen Index zur Quantifizierung des Kohlenstofftransports, der im Zeitabschnitt vor dem Quartär stattgefunden hat, heranzuziehen.

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