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Blood grouping and genotyping : improving patient safety and blood transfusion compatibility

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Bestimmung von Blutgruppen durch Gentests

Bislang erfolgte die Bestimmung der Blutgruppenverträglichkeit von Spendern und Empfängern hauptsächlich über serologische Verfahren. Das EU-finanzierte Projekt BLOODGEN beschäftigte sich mit der Genotypisierung von Blutgruppen, um Bluttransfusionen für Personen mit seltenen Blutgruppenantigenen sicherer zu machen.

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Momentan wird Transfusionsblut noch vorwiegend serologisch bestimmt, d.h. der Phänotyp des Blutes wird nicht auf seltene klinisch signifikante Antigene hin untersucht. In Folge dessen kann es zur Alloimmunisierung von Personen mit seltenen Blutgenotypen und zu Abstoßungsreaktionen bei späteren Transfusionen kommen. Dies kann zu lebensbedrohlichen Situationen führen, besonders bei Patienten, die auf häufige Bluttransfusionen angewiesen sind, beispielsweise bei Sichelzellanämie oder Bluterkrankheit. Die Lösung für dieses Problem liegt in der DNA-basierten Genotypisierung. Allerdings ist es weder wirtschaftlich noch praktisch, an jeder Spenderblutcharge molekulargenetische Untersuchungen durchzuführen. Das BLOODGEN-Konsortium befasste sich daher mit Methoden zur Genotypisierung alle klinisch signifikanten Blutgruppen. Europäische Wissenschaftler, die an der molekulargenetischen Bestimmung von Blutgruppen arbeiten, richteten gemeinsam eine Plattform ein, um in einer Versuchsreihe die Genotypisierung von Blutgruppen im Hochdurchsatzverfahren zu ermöglichen. Basierend auf DNA-Oligonukleotid-Mikroarrays entwickelten die Projektpartner einen DNA-Chip bzw. Blutgruppen-Chip und kombinierten diesen Ansatz mit der Echtzeit-PCR (Polymerase-Kettenreaktion). Dies ermöglichte die Bestimmung einer hohen Anzahl von Blutgruppenallelen, während gleichzeitig seltene Allele bestimmt werden konnten. Vorklinische Studien wurden europaweit an Patienten durchgeführt mit dem Ziel, die molekulargenetische Blutgruppenbestimmung als Standardverfahren einzuführen. Auf diese Weise werden Bluttransfusionen sicherer, zuverlässiger und komplikationsärmer. Die Ergebnisse wurden in wissenschaftlichen Publikationen, auf Konferenzen und Seminaren veröffentlicht. Ein Seminar zur Blut-Chip-Technologie fand vor kurzem an der University of West England in Bristol, Vereinigtes Königreich, statt. Dort wurden nicht nur Hintergrundinformationen zu dieser Technologie vermittelt, sondern auch Anleitungen und Demonstrationsübungen für die Arbeit mit dem DNA-Array zur Genotypisierung. Interessenten können sich über die Webseite des Projekts näher informieren: http://www.bloodgen.com/

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