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New breeding tools for improving mastitis resistance in european dairy cattle

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Kartierung von Mastitisresistenzen

Mastitiserkrankungen stellen für Landwirte ein großes Problem dar, da sie mit hohen Behandlungskosten und schlechteren Milchpreisen verbunden sind. Die Kartierung wichtiger quantitativer Merkmale könnte zur Entwicklung nachhaltiger Resistenzmechanismen gegen die Erkrankung in Milchviehherden beitragen.

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Die Milchindustrie ist ein wichtiger Sektor der europäischen Landwirtschaft und erwirtschaftet nahezu ein Fünftel der Gesamteinnahmen. Dabei stellt Mastitis eine der häufigsten Erkrankungen bei Milchvieh dar, die nicht nur die Kühe stark schwächt, sondern auch die Landwirte finanziell beeinträchtigt, da Keulungen oder bestenfalls Milchausfälle drohen. Kontrollmaßnahmen wie verbesserte Züchtung und Impfprogramme können dabei wesentlich zur Verbesserung der Situation beitragen. Vom genetischen Standpunkt aus ist die Vererbungswahrscheinlichkeit gering und die Selektion auf Resistenzen fast nicht möglich. Aus diesem Grund existieren auch so gut wie keine nennenswerten Züchtungsprogramme auf Mastitisresistenzen. Trotzdem weisen Daten aus nordeuropäischen Ländern vermehrt auf genetische Resistenzen in nordischen Rinderrassen hin. Daher beschäftigte sich das EU-finanzierte Projekt MASTITIS RESISTANCE mit der Feinkartierung von Loci, die für Variationen für Mastitisresistenzen verantwortlich sind. Auf dieser Basis könnten Zuchtprogramme für die Introgression (das Eindringen von Genen einer Population in den Genbestand einer anderen) quantitativer Merkmale für Mastitisresistenzen entworfen werden. Im Rahmen dieser Initiative konzentrierten sich Wissenschaftler des Roslin-Instituts in Schottland auf das Rinderchromosom Neun (BTA9 – Bos taurus 9). Mit der Kartierung von Mikrosatelliten und EST-(expressed sequence tags) Markern wurden vorangegangene Forschungen im selben Labor weitergeführt. Unter Schirmherrschaft des Projekts MASTITIS RESISTANCE wurden dem Chromosom BTA9 weitere 100 Marker hinzugefügt. Verwendet wurde die Radiation-Hybrid (RH)-Kartierung, die sich aufgrund ihrer hohen Zuverlässigkeit bei der Anordnung von Markern in kurzen Abständen gut zur Feinkartierung eignet. Zuerst wurden die Marker in Kopplungsgruppen geordnet, die anschließend mit dem speziell für RH-Kartierung entwickelten Genkartierungsprogramm Carthagene zugeordnet wurden. Mit dem Einsatz von Züchtungsprogrammen als zusätzlichem Instrument im Kampf gegen Mastitis könnten nachhaltige Resistenzmechanismen gegenüber dieser Erkrankung entwickelt und gleichzeitig ein gesundheitsorientierter Ansatz in der Tierproduktion unterstützt werden. Außerdem kann den sich ausbreitenden Antibiotikaresistenzen, die durch die ständige Verabreichung von Antibiotika auftreten, Einhalt geboten werden.

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