Auf der Suche nach neuen Krebsmedikamenten
Das Projekt Stoada untersuchte chemische Verbindungen aus dem Metall Ruthenium (Ru), Curcumin und dem Protein PTA (Plasma-Thromboplastin-Antezedent). Curcumin ist die leuchtend gelbe Substanz im Gewürz Kurkuma. Die chemische Verbindung bildet ein flexibles Gerüst, auf das Wirkstoffe mit einer bekannten biologischen Funktion aufgebracht werden können. Die funktionellen Gruppen sind spezielle Gruppen von Atomen innerhalb von Molekülen, die deren chemische Reaktion determinieren. Biologische Effekte der Verbindungen sind u.a. das Anhalten des Zellzyklus – dem zyklischen Ablauf von Ereignissen in einer Zelle von einer Zellteilung zur nächsten. Die Forschungen des Konsortiums Stoada (Synthesis of targeted organometallic anticancer drugs and their mode of action) werden nicht nur Aufschluss über die Mechanismen liefern, die diesen Krebstherapeutika zugrunde liegen, sondern könnten zudem die Entwicklung neuer und besserer Therapien gegen Krebs unterstützen. Die Zusammensetzung der chemischen Verbindungen wird durch Kernspinresonanzspektroskopie (NMR-Spektroskopie), Elementaranalyse und Massenspektrometrie untersucht. Durchgeführt wurden zudem biologische Analysen mithilfe von (6-arene) c12(pta) und biologisch aktiven Gruppen, die eine nachgewiesene therapeutische Funktion haben. Tests ergaben, dass Ruthenium-basierte Verbindungen eine Art von Enzym, das physiologisch dominante Carboanhydrase-Isoenzym, moderat inhibieren. Enzyme sind Proteine, die als Katalysatoren chemische Reaktionen beschleunigen können. Isoenzyme unterscheiden sich zwar in der Abfolge der Aminosäuren, den Bausteinen, aus denen Proteine bestehen, katalysieren aber dieselben chemischen Reaktionen. Die Projektpartner untersuchten, welchen Einfluss diese Inhibitoren auf die Wirksamkeit von Krebstherapeutika haben, die Bindungsstellen der Wirkstoffe wurden mittels Massenspektrometrie identifiziert. Damit fördert Stoada wesentlich die Entwicklung neuer Wirkstoffe in der Krebstherapie.