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Assessing Needs of Care In European Nations

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Maßnahmen im Zuge europäischer Überalterung

Eine detaillierte Studie zur Langzeitpflege (long-term care, LTC) der zunehmend älter werdenden Menschen in Europa soll ein nachhaltiges Versorgungsmodell für diesen schnell wachsenden Bevölkerungsanteil vorstellen.

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Die zunehmende Überalterung der europäischen Bevölkerung stellt für Gesundheitssysteme eine immer größere Belastung dar. Das EU-finanzierte Forschungsprojekt ANCIEN (Assessing needs of care in European nations) untersuchte die Situation für die Langzeitpflege älterer Menschen in Europa, um Versorgungsleistungen und Maßnahmen zu verbessern. Das Projekt erstellte zuverlässige Prognosen für die künftige LTC einschließlich damit einhergehender Kosten, führte hierzu Datenerhebungen durch und bereitete 22 Länderberichte vor. Zur Typisierung einzelner LTC-Systeme wurden vier repräsentative Länder für jeden Typus (Deutschland, Spanien, die Niederlande und Polen) ausgewählt und die Bedürfnisse für LTC in jedem Land analysiert. Für Prognosen zur Pflegesituation wurden Bevölkerungsvorausberechnungen der Statistikbehörde Eurostat herangezogen. Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Rolle informeller Pflege- und privater Finanzierungsleistungen im Vergleich zu öffentlichen Ausgaben. ANCIEN analysierte auch, wie Pflegeleistungen eingesetzt werden und auf welcher Entscheidungsgrundlage für formelle und informelle Pflege bzw. häusliche und institutionelle Pflege optioniert wird. Untersucht wurde hierfür die Bereitstellung informeller und formeller Pflegeleistungen, vor allem vor dem Hintergrund, dass die Zahl der Bedürftigen in allen Ländern voraussichtlich steigen wird. Weitere wichtige Aspekte der Analyse waren technologische Lösungen, die die LTC beeinflussen werden, sowie ökonomische, kulturelle, organisatorische und regulatorische Betrachtungen. Anhand dieser Daten stellte das Projektteam klar, dass Kapazitäten erweitert werden müssen, was im Zusammenhang mit der bereitgestellten Qualität detailliert untersucht und klassifiziert wurde. Anschließend wurden Möglichkeiten zur Verbesserung der LTC-Qualität eruiert, was zeigen wird, wie nachhaltig die länderspezifischen LTC-Ansätze sind. Im Wesentlichen entwickelte das Projekt ein tragfähiges epidemiologisches und demographisches Modell, das die Situation für die alternde Bevölkerung hinsichtlich Alter, Geschlecht und Invalidität genau prognostizieren kann. Die Methode eignet sich auch zur Analyse der Situation in vielen anderen Ländern, auch für jene mit unzureichender Datenlage zur Invalidität. Die Projektergebnisse und Erkenntnisse wurden auf der Webseite vorgestellt und mit den beteiligten Forschungseinrichtungen verlinkt. Auf der Webseite sind zudem Forschungsberichte und Maßnahmevorschläge für Interessenvertreter zu finden. Damit steht politischen Entscheidungsträgern eine wertvolle Datenquelle für genauere Prognosen zu den Herausforderungen in der LTC angesichts der zunehmenden Zahl der Senioren in Europa zur Verfügung. Im Ergebnis kann die Pflegesituation und der Lebensstandard nicht nur für Patienten, sondern für alle Menschen verbessert werden.

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