Wissen ist Macht, besonders in der Industrie
Damit die europäische Industrie wettbewerbsfähig und nachhaltig bleibt, muss sie ihr einzigartiges Wissen erkennen und bewahren. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts PASSAGE wurden fünf KMU in Form von Textilverbänden aus Bulgarien, Griechenland, Frankreich, Italien und Rumänien ausgewählt, die dazu beitragen sollten, dieses Ziel zu erreichen. Für das Projekt wurde die Textilindustrie als Fallbeispiel für einen Bereich ausgesucht, der unter dem Druck des globalen Wettbewerbs leidet, und man entwickelte eine Online-Plattform, um den KMU die erforderlichen Werkzeuge und Leitlinien zur Verfügung zu stellen. Die Plattform wurde eingerichtet, um das Branchen-Know-how zu erfassen, seine Bedeutung zu beurteilen und es durch eine verbesserte Nutzung der vorhandenen Humanressourcen zu sichern und zu stärken. Im Einzelnen entwickelte das Projektteam ein Selbstdiagnosesystem, um die Geschäftsstrategie des KMU zusammenzufassen und die Arbeitsplätze zu identifizieren, die davon betroffen sind. Im Rahmen von PASSAGE wurde anschließend ein Werkzeug entwickelt, mit dessen Hilfe man das Know-how, das in den Arbeitsfunktionen eines Unternehmens gehalten wird, zu bemessen, wodurch eine Datenbank mit Tätigkeitsprofilen und Daten zu den Aktivitäten, die mit der Durchführung dieser Tätigkeiten verbunden sind, aufgebaut wurde. Zu den Ergebnissen gehörten auch Mechanismen zur Identifizierung einzelner Personen, die über das umfassendste Know-how verfügen und zur Prognose, wie lange diese in den Unternehmen bleiben werden, sowie Werkzeuge, um deren Wissen zu erfassen und zu speichern. Zu den Projektergebnissen gehören Leitlinien, Werbematerial, Kurse und Fragebögen, die zum Erreichen der Projektziele beitragen. Auf der Projektwebsite kann man mehr über diese Ergebnisse und Resultate in Erfahrung bringen. PASSAGE trägt dazu bei, dass einige wichtige Probleme, denen KMU beim Management ihrer Humanressourcen gegenüberstehen, bewältigt werden können. Dazu gehören Maßnahmen gegen den Verlust kritischen Branchen-Know-hows, wenn Mitarbeiter in den Ruhestand gehen und der Erwerb von Know-how zur Beherrschung neuer Techniken und Verfahren. Der Werkzeugsatz trägt auch dazu bei, dass das Know-how der Mitarbeiter gesteigert wird, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, und dass Wissen an Kollegen oder Partner übertragen wird. Diese Lösungen zum Erhalt des Know-hows könnten nicht nur für KMU in der Textilbranche von Nutzen sein, sondern auch für andere Bereiche. Dies ist besonders wichtig, da der Erhalt von professionellem, geschultem und qualifiziertem Personal in den kommenden Jahren für tausende europäischer KMU ein zentrales Problem darstellen wird. Bei einer stetig älter werdenden Bevölkerung hätten diese Werkzeuge, die dazu beitragen, Know-how zu dokumentieren, zu bewahren und zu übertragen, zu keinem passenderen Zeitpunkt kommen können.
