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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Prediction of bladder cancer disease course using risk scores that combine molecular and clinical risk factors

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Neue Methoden zur Behandlung von Blasenkrebs

In der Onkologie sind neue Methoden gefragt, um Therapien besser auf Patienten abzustimmen. Validierte Biomarker liefern dabei Empfehlungen für eine bessere Behandlung, und zwar auf Basis von Risikotabellen.

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Blasenkrebs (BC) ist die fünfthäufigste Krebserkrankung in den Industrieländern, mit etwa 5-7% aller Neuerkrankungen bei Männern und etwa 2-2,5% bei Frauen. Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt ca. 65%, sodass BC für die Gesundheitssysteme enorm teuer wird. Das Hauptziel des EU-finanzierten Projekts UROMOL war es, anhand molekularer und klinischer Risikofaktoren den Krankheitsverlauf von BC vorherzusagen bzw.molekulare Marker für die Tumorprogression zu finden. Dies würde die Anzahl der Zystoskopien senken und je nach niedriger oder hoher Wahrscheinlichkeit einer Progression Überwachung und Behandlung verbessern. Darüber hinaus wurden Biomarker aus Urinproben für die Diagnostik und als Prädiktoren für Rezidive getestet. Im August 2012 wurde die Erfassung von Tumor- und Blutproben abgeschlossen, für die 3.042 Patienten rekrutiert wurden. Die Patienten wurden in 8.011 Vorstellungsterminen in verschiedenen klinischen Zentren nachbeobachtet. Insgesamt wurden 1.289 Tumor-, 3.359 Urin- und 2.298 Blutproben während der Projektlaufzeit gesammelt. Die Tumoranalyse und -klassifizierung erfolgte mittels mRNA-Signatur bei allen Tumoren eines jeden Patienten. Von allen mRNAs mit prognostischen Informationen wurden 12 mRNAs mit hoher Aussagekraft bestimmt. Anhand der Urintests sollten Mikrosatelliten, Methylierungsmarker und Mutationen analysiert werden. Durch retrospektive Auswertung der Daten aus 2.000 Urinproben entfielen bei mehreren Patienten Zystoskopien, da die Urintests bereits aussagefähig genug waren. Auch Mutationsanalysen, die auf schlechte Prognosen hindeuten, waren bei der retrospektiven Validierung von prognostischer Relevanz. Diese Mutationen werden derzeit prospektiv validiert.An neuen Krankheitsmodellen erstellten die Forscher prädiktive Tabellen, so genannte Nomogramme, in denen Risikodaten in einem einfachen Online-Tool für die klinische Nutzung zusammengeführt werden. Zusammen mit den Urintests könnte dies die Notwendigkeit von Zystoskopien der Blase weiter reduzieren.Die Ansätze von UROMOL zur Behandlung von Blasenkrebs wie auch die Studienergebnisse wurden in 50 Publikationen vorgestellt. Nomogramme ermöglichen zudem maßgeschneiderte und speziell auf den Patienten abgestimmte Therapien.

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