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European Network for Genetic-Epidemiological Studies: building a method to dissect complex genetic traits, using essential hypertension as a disease model

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Analyse komplexer genetischer Krankheiten

Eine komplexe Eigenschaft ist phänotypisch und genetisch heterogen und erfordert daher einen globalen genomischen Ansatz bei der Erforschung seiner Ätiologie und Pathogenese. Daher schlossen sich Forscher mit finanzieller Hilfe der EU zusammen, um die genetischen Grundlagen einer komplexen Krankheit mit Hilfe populationsgenetischer Epidemiologie zu untersuchen.

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Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass die meisten komplexen, prävalenten und chronischen Erkrankungen durch genetische Faktoren, Umwelt und Lebensweise verursacht werden. Das von der EU finanzierte Projekt "Hypergenes" konzentriert sich auf die Definition eines umfassenden genetischen, epidemiologischen Modells derartiger komplexer Eigenschaften. Hierfür kombinierten die Partner Hochdurchsatzgenotypisierung mit ausgeklügelten statistisch-mathematischen Modellanalysen. Essentielle Hypertonie und intermediäre Phänotypen von Bluthochdruck abhängiger und damit im Zusammenhang stehender Endorganschäden dienten als Modelle. Mehr als 4 000 Probanden mit essentieller Hypertonie, Endorganschäden oder anderen Endophänotypen, die für Bluthochdruck relevant sind, wurden analysiert, um eine Liste der damit verbundenen Einzelnukleotid-Polymorphismen (Single Nucleotide Polymorphisms, SNPs) zu erstellen. Bei SNP handelt es sich um kleine Variationen im DNA-Code. Die Forscher fanden Hunderte signifikanter Verbindungen, die sich nur teilweise mit Ergebnissen aus vorangegangenen Studien überschnitten. Mit den besten 15 000 SNP wurde daraufhin ein spezifischer Array erarbeitet, der die Ergebnisse an zusätzlichen unabhängigen Proben von 8 000 Probanden validierte. Die Teile des Genoms, die vielversprechende Ergebnisse aufwiesen, wurden sequenziert, um tiefere Einblicke in die jeweiligen Nukleotid-Sequenzen zu gewinnen. Das Konsortium konzentrierte sich außerdem auf die Speicherung molekularer, klinischer und Umweltdaten, indem es eine biomedizinische Informationsinfrastruktur konzipierte. Darüber hinaus wurden Softwaretools für die bioklinischen Datensuche und SNP-Assoziationsanalyse entwickelt. Damit war es möglich, ein Modell für die Vorhersage des Krankheitsrisikos aufzubauen, bei dem jedes Gen durch einen SNP dargestellt wurde. Das von Hypergenes erarbeitete genetische Epidemiologiemodell komplexer Eigenschaften soll die Umsetzung genetischer Erkenntnisse in eine bessere Diagnose, Früherkennung, Vorbeugung und schließlich individuelle Behandlung erleichtern.

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