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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Collaborative Oncological Gene-environment Study

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Erbliche Veranlagung, Umwelt und Lebensweise als Risikofaktoren für Krebserkrankungen

Eine genauere Erforschung der Faktoren, die das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen erhöhen, könnte die Entwicklung prädiktiver Methoden und Interventionsstrategien beschleunigen.

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Das EU-finanzierte Projekt COGS (Collaborative oncological gene-environment study) entwickelt Werkzeuge, um unter Berücksichtigung aller in Frage kommenden Faktoren das individuelle Krebsrisiko besser einschätzen zu können. Die fünf Hauptziele des Projekts sind: Identifizierung genetischer Variationen als Risikofaktoren für Brust-, Eierstock- und Prostatakrebs,Analyse der Interaktion zwischen genetischen Loci und bekannten oder mutmaßlichen Risikofaktoren im Zusammenhang mit Umweltfaktoren oder Lebensweise Klärung der Frage, ob bei bestimmten Krebsarten ein deutlicher Zusammenhang zwischen genetischer Veranlagung, Umweltfaktoren oder Lebensweise und erhöhtem Krebsrisiko besteht, Entwicklung umfassender Risikomodelle für diese Krebsarten Analyse von Wirksamkeit und Kosteneffizienz dieser Risikomodelle in Präventionsstrategien. In statistischen Analysen werden in einem mehrstufigen Verfahren genetische Loci identifiziert. Die Genotypisierungsdaten sollen dann die Basis für weitere Projektaktivitäten bilden. Zuerst wurden 200.000 Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNP) identifiziert, die nun mit dem Illumina iSelect-Chip analysiert werden sollen, den einer der Konsortiumpartner entwickelt. SNP deuten als häufigste genetische Variationen innerhalb einer biologischen Art auf mögliche Zusammenhänge zwischen genetischer Ausstattung und Krankheitsrisiken hin und eröffnen Möglichkeiten für therapeutische Ansätze. Aus den Datenreihen, die in genetischen Assoziationsstudien (GWAS) von Mamma-, Ovarial- und Prostatakarzinomen gewonnenen wurden, sollen Genotypen für jede Krebsart erstellt werden. Im ersten Projektjahr wurden die aus weltweiten Forschungslaboren eingegangenen DNA-Proben quantifiziert und katalogisiert und sollen, sobald die Entwicklung des Chips abgeschlossen ist, genotypisiert werden. Zwischenzeitlich sind Verhandlungen zum Erwerb eines iCOGS-Chips für SNP-Analysen und Genotypisierung angelaufen. Es ist der erste diagnostische Chip seiner Art, der allen Konsortiumpartnern die Genotypisierung und Identifizierung von Kandidaten-SNP an jedem Locus ermöglicht. Mit modernsten Genotypisierungsmethoden wurden 55 Loci analysiert (18 für Brustkrebs, 27 für Prostatakrebs, 6 für Eierstockkrebs und 4 für andere Krebsarten). Eine statistische Auswertung von Daten aus dem 1000-Genom-Projekt und dem Projekt Hapmap ermöglichte es, die Anzahl der identifizierten häufigen Varianten zu vergleichen. Um die Wechselwirkung zwischen genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren und somit das individuelle Krebsrisiko im Detail zu ermitteln, stehen auf der Webseite jedes Projektpartners Fragebögen zum Download zur Verfügung, die auch mit der Webseite des Projekts COGS verlinkt sind. Erstellt wurde eine Liste möglicher Risikofaktoren, die im Projektverlauf in Untergruppen unterteilt und eingehender untersucht werden sollen. Indem die Forscher von COGS die Grundlagen für weitere Studien schaffen, arbeiten sie gezielt auf das Erreichen der Projektziele hin. Man geht davon aus, mit dem Wissen um mögliche Risikofaktoren im Zusammenhang mit Umwelt und Lebensweise das Erkrankungsrisiko des Einzelnen besser einschätzen zu können und die biologischen Ursachen karzinogener Prozesse zu klären. Von Bedeutung ist dies vor allem für neue therapeutische Strategien und Risikoprädiktion.

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