Management von Innovationsrisiken
Die sogenannten "Innovationsindustrie" ist ihrer Natur gemäß mit Risiken behaftet. Eine Lösung dafür ist, die neu entstehenden Risiken über ein neues Management-Paradigma zu verwalten. Das Projekt "Early recognition, monitoring and integrated management of emerging, new technology related risks" (INTEG-RISK)(öffnet in neuem Fenster) unternahm den Versuch, ein derartiges Paradigma zu entwickeln. Das Ziel des Konsortiums aus 67 Mitgliedern bestand darin, die Produkteinführungszeit für führende EU-Technologien zu verkürzen. Ein weiteres Ziel war die Förderung von Sicherheit, Umweltverträglichkeit und sozialer Verantwortung als vermarktbare Merkmale von EU-Technologien. Außerdem versuchte das Projekt, die Früherkennung von unvorhergesehenen Problemen zu verbessern und Reaktionszeiten zu kürzen. Das Projekt lief von Dezember 2008 bis Mai 2013. Zur Ableitung allgemeiner Grundsätze des Risikomanagements analysierte das Team 25 repräsentative Anwendungen neuer Technologien. Die Liste beinhaltete Nanotechnologien, Wasserstofftechnologien und die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid. Vergleichsergebnisse wurden in die Definition für den Risikorahmen des Projekts einbezogen und den Nutzern über die Projektanlaufstelle zur Verfügung. Die Managementlösungen konzentrieren sich auf die Projektziele hinsichtlich Problemerkennung und -minderung sowie Kommunikation, Governance, Pre-Standardisierung, Aus- und Weiterbildung und Verbreitung. Das Rahmenwerk enthält mehrere neue Referenzinstrumente. INTEG-RISK ergab ein Rahmenwerk zum Management der Risiken im Zusammenhang mit neu aufkommenden Technologien. Die Arbeit unterstützte überdies die Vermarktung von in der EU entwickelten Technologien. Im Zusammenhang mit den zukünftigen Herausforderungen der EU-Industrie schlägt iNTeg-Risk gleichsam ein "Common House for European industrial safety and security" (Gemeinsames Haus für europäische Industriesicherheit) und ein "European Emerging Risk Radar" (E2R2, Europäisches Radar für neu aufkommende Risiken) für neue Mehrfachrisiken in Bezug auf Technologien vor. Die Hauptergebnisse werden gemäß den "Big 7" von INTEG-RISK zusammengefasst. Diese sind: der INTEG-RISK Catalogue of Emerging Risks (Katalog der neu aufkommenden Risiken), das INTEG-RISK Framework for Emerging Risk Management (Rahmenwerk für das Management neu aufkommender Risiken), die INTEG-RISK Library of Methods, Handbooks and Guidelines (Bibliothek der Methoden, Handbücher und Leitlinien) und die INTEG-RISK Library of emerging Risks Key Indicators (Bibliothek der Kennzahlen für neu aufkommenden Risiken). Es gibt außerdem ein INTEG-RISK CWA (CEN Workshop-Agreement), einen Europäischen Master und eine Zertifizierung im Bereich Risk Engineering and Management sowie den INTEG-RISK Risk Radar & 1StopShop. Dabei handelt es sich um das internetgestützte übergeordnete System (System-of-Systems) zur Früherkennung, Diagnose, Überwachung und Verwaltung von neu aufkommenden Risiken.