CO2-Abscheidung bei der Wasserstoffproduktion
Bei der Erzeugung von Strom und Wasserstoff entstehen als Nebenprodukt große Mengen an Kohlendioxid (CO2). Was wäre, wenn man dieses CO2 "einfangen", speichern und letztendlich wiederverwenden könnte? Das EU-geförderte Projekt Dynamis ("Towards hydrogen and electricity production with carbon dioxide capture and storage") untersuchte diese Möglichkeit für eine verbesserte Wasserstoffproduktion. Dafür sollte aus entkarbonisierten fossilen Brennstoffen in großem Maßstab Wasserstoff produziert und CO2 unterirdisch gespeichert werden. Das CO2 könnte dann zur Unterstützung einer effizienteren Gewinnung von Öl und Gas eingesetzt werden. Das Projekt wollte Kraftwerke mit Wasserstoffgasturbinen verbessern und 90% des CO2 abscheiden. Dabei sollten die Kosten der CO2-Abscheidung um 50% gesenkt werden. Dynamis befasste sich mit verschiedenen Ansätzen und Multiprocessing-Optionen, die in bestehende Anlagen integriert werden könnten. Mit Risikobewertungen sollten Unsicherheiten überwunden und durchführbare Konzepte entwickelt werden, außerdem wurden die technischen und wirtschaftlichen Aspekte des Umgangs mit den produzierten Gasen untersucht. Die Projektarbeiten an Steinkohle- und Lignitkraftwerken umfassten die Abscheidung von Sauergas, CO2-Kompression für den Transport, Wasserstoffreinigung und die Stromerzeugung in Gas-Dampf-Kombi-Prozessen. Gearbeitet wurde auch an Erdgasanlagen unter anderem mit einem Erdgaskombizyklus. Für all diese Fälle formulierte Dynamis Empfehlungen für Qualität, Speicherung und Transport von Wasserstoff und CO2. Das Projektteam verbesserte die Effizient entsprechender Anlagen und demonstrierte, dass eine CO2-Abscheidung möglich ist. Es schlussfolgerte, dass CO2 in tiefen salinen Formationen in ganz Europa gespeichert werden kann, vorausgesetzt, diese Speicher werden von geeigneten Sperren vor einer Druchlässigkeit geschützt. Darüber hinaus zeigte eine Umweltfolgenbewertung, dass die Technologie sicher ist. Allerdings empfahl man weitere Tests für dicht besiedelte Gebiete und zur Einschätzung der Folgen möglicher Leckagen. Schätzungen des Projektteams zufolge könnten bis zum Jahr 2030 in Europa 120 Projekte zur CO2-Abscheidung und -Speicherung laufen. Dieses Ziel erschien auch hinsichtlich der Kosten erreichbar und unterstreicht, was für ein Potenzial diese Technologie für die nächsten 20 Jahre bereithält.