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Inhalt archiviert am 2024-06-18

The role of natural killer T cells in the early stages of the herpes simplex virus infection in skin

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Öffnet Herpes Simplex die Tür für HIV-1?

Europäische Wissenschaftler haben die Immunreaktionen gegen den Herpes-simplex-Virus 2 im Mikromilieu der Haut untersucht. Von den Studienergebnissen erwartet man einen Beitrag zur Entwicklung eines wirksamen Impfstoffs.

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Die Herpes-simplex-Viren (HSV) 1 und 2 sind die häufigste Ursache von Genitalgeschwüren. Klinische und auch epidemiologische Studien zeigen, dass nach einer HSV-2-Infektion ein dreifach erhöhtes Risiko auf eine HIV-Ansteckung und Übertragung vorliegt. Es ist jedoch noch wenig über die Interaktion von HSV-2 mit den Immunzellen des Wirts und darüber, wie diese eine HIV-Infektion beeinflussen können, bekannt. Darüber mehr zu erfahren, war das Hauptziel des von der EU finanzierten Projekts "The role of natural killer T cells in the early stages of the herpes simplex virus infection in skin" - NKT IN Herpes. Die Projektpartner untersuchten im Einzelnen, wie das lokale Hautmikroklima die antiviralen Immunantworten nach einer Infektion mit HSV beeinflusst. Sie bestimmten mit Hilfe von dreidimensionalen (3D) Hautkulturen die Lokalisierung und die Art der Interaktion humaner natürlicher Killer-T-Zellen (NKT) mit anderen Immunzellen an den Stellen mit HSV-Läsionen. NKT-Zellen sind eine heterogene Untergruppe der T-Lymphozyten, die sowohl Eigenschaften von T- als auch von NK-Zellen haben und Immunreaktionen gegen Infektionen vermitteln. Die Resultate zeigten, dass die NKT-Zellen durch Glykolipide aktiviert werden, die Komplexe mit dem Zellmembranprotein CD1d bilden. Waren Hautzellen mit HSV infiziert waren, konnten die NKT-Zellen nicht aktiviert werden. Diese Hemmung wurde über den Kontakt von HSV-infizierten Hautzellen und NKT-Zellen vermittelt und resultierte in einer weitergehenden Inaktivierung der NKT-Zellen. Außerdem fand man infizierte Zellen, die die Expression des negativen Regulators des T-Zell-eigenen Galectin-9 regulierten und so die Immunantworten weiter dämpfen. Das NKT IN Herpes-Projekt enträtselte in gemeinsamer Arbeit eine neu entdeckte Strategie zur Umgehung des Immunsystems, die HSV anwendet, um die NKT-Zellaktivierung zu hemmen. Da NKT-Zellen wichtige Mediatoren frühzeitiger Immunreaktionen darstellen, geht man davon aus, dass eine derartige Evasionsstrategie auch andere Immunzellen beeinträchtigt. Eine verzögerte Immunreaktion zieht die weitere Ausbreitung des Virus und zusätzliche opportunistische Infektionen nach sich. Dieser hemmende Effekt einer HSV-Infektion auf die Immunität des Wirts sollte bei der Entwicklung von Impfstoffen berücksichtigt werden.

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