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Intestinal dendritic cells and gut T-cell homing in inflammatory bowel diseases

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Zur Rolle des Immunsystems bei Darmerkrankungen

Ein EU-finanziertes Projekt liefert bahnbrechende Erkenntnissen zur Rolle des Immunsystems bei entzündlichen Darmerkrankungen (inflammatory bowel disease, IBD). Die Ergebnisse könnten neue Immuntherapien zur Symptomlinderung und die Entwicklung von Impfstoffen befördern.

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T-Zellen sind weiße Blutzellen, so genannte Lymphozyten, die im Thymus heranreifen (daher ihr Name) und integraler Bestandteil des Immunsystems sind. Aktiviert werden sie durch Kontakt mit bestimmten körperfremden Substanzen bzw. Antigenen (die die Antikörperproduktion auslösen), die ihnen von dendritischen Zellen (DC) präsentiert werden, die ebenfalls zum Immunsystem von Säugetieren gehören. Das Immunsystem ist vergleichbar mit einer Grenzpatrouille (eben jenen dendritischen Zellen), die Eindringlinge (Antigene) auffinden und der örtlichen Polizei (T-Zellen) übergeben, damit sie ausgewiesen oder wie in diesem Fall eliminiert werden. Neben ihrer normalen Funktion zur Abwehr von Krankheitserregern sind T-Zellen und DC auch an Abstoßungsreaktionen bei Organtransplantationen beteiligt (wenn der Körper das Spenderorgan als fremd und damit als unerwünscht klassifiziert), aber auch an Autoimmunerkrankungen und einer Reihe von Allergien. Eine pathogene Darmhomöostase bzw. Störungen des Gleichgewichts der Darmflora werden allgemein mit entzündlichen Darmerkrankungen assoziiert. Das Projekt GUT DCS IN IBD (Intestinal dendritic cells and gut T-cell homing in inflammatory bowel diseases) untersuchte Mechanismen der Immunhomöostase in solchen Geweben, in denen hohe Konzentrationen von Antigenen nachgewiesen werden, wie es beispielsweise in der Darmschleimhaut der Fall ist. Verglichen wurden gesunde humane intestinale DC mit DC aus einer IBD-Mikroumgebung. Die in der IBD-Umgebung konditionierten DC zeigten keine Homöostase, stimulierten dafür aber verstärkt T-Zellen. Weiterhin wurden zwei Faktoren als Ursache für die differentielle Reaktion gesunder intestinaler DC im Vergleich zu IBD-DC identifiziert. Intestinale Retinsäure (RA) steuert das Homing (Entzündungen durch Homing pathogener T-Zellen) sowohl durch DC als auch durch Markierung von T-Zellen durch DC, wobei sich das Niveau der Stimulation nicht verändert. Intestinale TGF-beta-Zellen (transforming growth factor beta), eine immunregulatorische Proteinfamilie, induzierten eine niedrigere Stimulation ohne Einfluss auf das Homing. Die Projektergebnisse liefern neue Einblicke durch Vergleich regulatorischer und homöostatischer Immunprozesse im Darm, um die Ursachenforschung bei entzündlichen Darmerkrankungen voranzutreiben. Weitere Forschungen werden den Weg für gewebsspezifische, auf Immun-Ernährungs-Parametern beruhenden Therapien und die Entwicklung DC-relevanter Impfstoffe ebnen.

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