Prognose von Flüchtlingsströmen nach Europa infolge des Klimawandels
Überall auf der Welt sind Menschen aus wirtschaftlichen, sozialen oder politischen Gründen dazu gezwungen, ihre Wohnungen, ihre Heimatregionen und sogar ihre Heimatländer zu verlassen. Auch das Wetter kann bei Zwangsmigration eine Rolle spielen, da es Flutkatastrophen, Dürre und somit den Verlust der Lebensgrundlage verursachen kann. Dies trifft insbesondere auf Landwirte, Fischer und Viehzüchter zu. Während große Summen investiert wurden, um die Wissenschaft des Klimawandels zu verstehen, wurde nur wenig ausgegeben, um mit seinen Folgen zurechtzukommen, wie zum Beispiel dem Risiko einer Zwangsmigration. Dies wird nun durch Projekte wie "Environmental change and forced migration scenarios" (EACH-FOR) geändert, welche finanziell von der EU unterstützt wurden. Es wurden verschiedene Problembereiche untersucht, die möglicherweise Flüchtlingsströme infolge von Naturkatastrophen nach Europa auslösen könnten. Insgesamt wurden 23 Fallstudien ausgewählt, von denen jede unterschiedliche klimatische, geopolitische und sozioökonomische Bedingungen darstellt. Es wurde anschließend eine Methode entwickelt, die sowohl direkte als auch indirekte Ursachen der Migration analysieren kann. Die Ergebnisse wurden ausführlich auf einer internationalen Konferenz namens "Environment, Forced Migration & Social Vulnerability" (EFMSV) diskutiert, welche von den EACH-FOR-Teilnehmern organisiert wurde. Akademiker, politische Entscheidungsträger und andere Interessengruppen wurden eingeladen. Die Ergebnisse wurden auch auf der Website des Projekts sowie in verschiedenen Publikationen und mit dem Konferenzprotokoll veröffentlicht. EACH-FOR lieferte wertvolle Erkenntnisse im Hinblick auf mögliche Flüchtlingsströme, die infolge des Klimawandels nach Europa kommen könnten. Auf Basis dieses Wissens können nun Schritte eingeleitet werden, mit denen die Auswirkungen, die eine derartige Masse entwurzelter Menschen verursachen würden, gemildert werden können.