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Novel sustainable bioprocesses for the European colour industries

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Umweltfreundliche Farbstoffe für die europäische Farbenindustrie

Ein EU-finanziertes Konsortium entwickelte neuartige bioenzymatische Prozesse und Anlagen zur Herstellung umweltfreundlicher Farbstoffe. Die Ergebnisse sollen der europäischen Farbenindustrie Impulse verleihen und gleichzeitig die Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie die Umwelt schützen.

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Die Farbenindustrie synthetisiert Farbstoffe, die in Textilien, Kunststoffen, Lebensmitteln, Kosmetika und bei vielen weiteren Dingen zum Einsatz kommen. Dieser Industriezweig gedieh bis zum Ende des 20. Jahrhunderts in Europa, dann führten steigende Lohnkosten und eine strengere Umweltgesetzgebung dazu, dass ein großer Teil der Industrie in die Entwicklungsländer abwanderte. Die Farbenindustrie setzte traditionell Farbstoffe und chemische Synthesewege ein, bei denen giftige Abwässer entstehen können, die für lebende Organismen eine Gefahr darstellen. Außerdem mangelte es an Innovation hinsichtlich neuer ungiftiger Ansätze. Die Forscher des Sophied-Projekts ("Novel sustainable bioprocesses for the European colour industries") erkundeten einen biotechnologischen Ansatz, um die europäische Farbenindustrie in das 21. Jahrhundert zu versetzen und damit eine bessere Wettbewerbsfähigkeit mit dem Umweltschutz zu verbinden. Den Wissenschaftlern gelang die Entwicklung neuer Bioprozesse für die Ecocolourant TM-Synthese unter Einbeziehung der Wirkung biologischer Enzyme unter milden Bedingungen anstelle gefährlicher Chemikalien unter schwierigen Bedingungen. Überdies wurden neue Anlagen entwickelt, um die Vorteile der bioenzymatischen Synthese auszunutzen. Das Konsortium entwickelte überdies neue Verfahren, um die Farbstoffe in Bezug auf für Gesundheitsrisiken und Sicherheit zu testen. Bei einem Zytotoxizitätstest (Toxizität gegenüber menschlichen Zellen) wurde der Einsatz von Tieren durch Laborexperimente mit Zelllinien ersetzt. Auch eine Modifikation der Standard-Mutagenitätsprüfung (auf das Risiko der Auslösung von Mutationen) wurde entwickelt, wodurch erhebliche Einsparungen hinsichtlich Stichproben, Zeit und Geld erreicht werden konnten. Im Ganzen wurden mehr als 600 Mikroorganismen und Enzyme bewertet. In der Anwendung der Ergebnisse und der Bereitstellung sicherer, kostengünstiger Lösungen für die Farbsynthese steckt das Potenzial, die europäische Farbenindustrie wiederzubeleben sowie auch in anderen Ländern eine nachhaltige Produktion zu fördern.

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