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European Collaborative Project on Inflamation and Vascular Wall Remodelling in Atherosclerosis

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Neue therapeutische Zielstrukturen bei Atherosklerose

Die Ursachenforschung zu atherosklerotischen Plaques soll die Entwicklung neuer Therapien für Herzkreislauferkrankungen befördern. In diesem Zusammenhang untersuchte ein großes europäisches Konsortium die Rolle von Entzündungen bei der Entstehung von Atherosklerose.

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Die Hauptursache kardiovaskulärer Erkrankungen sind atherosklerotische Veränderungen in Gefäßwänden. Neuere Daten hinterfragen nun die aktuelle Lehrmeinung, dass Atherosklerose eine Lipidspeicherkrankheit ist und Entzündungen zur Pathophysiologie gehören. Der Zusammenhang zwischen Entzündungsprozessen und Atheroskleroseentwicklung ist allerdings noch kaum erforscht. Das EU-finanzierte Projekt "European Collaborative Project on inflamation and vascular wall remodelling in atherosclerosis" (ATHEROREMO) untersuchte die Rolle entzündungsbedingter Umbauprozesse bei Atherosklerose. Das Projekt kombinierte klinische Studien mit Hochdurchsatzanalysen in der Genomik bzw. Lipidomik und Grundlagenforschung, um neue Zielmoleküle zu finden und damit Diagnostik und Therapie zu befördern. Alarmierend war vor allem der starke Zusammenhang zwischen kardiovaskulären Erkrankungen und Zahninfektionen sowie Wurzelkanalbehandlungen. Wie genomische Analysen zeigten, liegen hier Streptokokkeninfektionen zugrunde. Hinsichtlich der molekularen Mechanismen des Gefäßwandumbaus identifizierte das Konsortium neuartige Faktoren aus Immunsignalwegen, etwa Mustererkennungsrezeptoren und Chemokine. Offenbar kann eine Senkung der Chemokinkonzentration Arteriosklerose verhindern, was die Prävention unerwünschter Entzündungen als therapeutische Strategie nahe legt. Alternativ könnten Behandlungsstrategien auf die Umkehr arterioskleroseinduzierter Veränderungen der Genexpression in der Arterienwand abzielen. Für die Diagnostik identifizierte ATHEROREMO neuartige Bildgebungstechniken und lipidomische Biomarker, die die derzeitige klinische Risikobewertung von Patienten verändern könnten. Außerdem waren die Werte zirkulierender Ceramide höher als die von Cholesterin, was die Identifizierung von Hochrisikopersonen vereinfacht. Auf Basis dieser Beobachtungen konnten neue diagnostische Kits entwickelt werden. Insgesamt tragen die Aktivitäten von ATHEROREMO viel dazu bei, Ursachen, entzündliche Prozesse und Mechanismen zu klären, die zu Arteriosklerose und Herzkreislauferkrankungen führen. Auf lange Sicht können die Projektergebnisse damit die Prognose und Diagnose von Hochrisikopersonen verbessern und neue therapeutische Strategien anzeigen.

Schlüsselbegriffe

Atherosklerose, kardiovaskuläre Krankheiten, Entzündungen, Arteriosklerose, Gefäßwände, Chemokine, lipidomische Biomarker

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