Neues zur Rolle des Notch-Signalwegs bei Krankheiten
Der Notch-Signalweg ist ein hoch konservierter Signalweg, der Zellverhalten und Differenzierung in der Entwicklungsphase beeinflusst. Die Notch-Rezeptoren einer Zelle interagieren dabei mit Transmembransignalen der Nachbarzelle, was über eine Ereigniskaskade bestimmte Zielgene aktiviert. Inzwischen liegt nahe, dass Störungen im Notch-Signalweg verschiedene Krankheiten wie Leukämie, Brustkrebs und Gefäßerkrankungen begünstigen. Das EU-finanzierte Projekt NOTCHIT (Notch signaling in development and pathology) entwickelte hochmoderne molekulare Analyseverfahren für den Notch-Signalweg, um langfristig die Differenzierung von Stammzellen zu steuern und Störungen des Signalwegs bei verschiedenen Erkrankungen zu beheben. Das Konsortium warb Nachwuchs- und erfahrene Forscher an und richtete ein europäisches Netzwerk für Schulungsbedarf und Austausch von Laboranten ein. Die Forscher arbeiteten an verschiedenen wissenschaftlichen Projekten, von der Grundlagenforschung bis hin zu pharmakologischen Interventionen zur Regulierung des Notch-Signalwegs. NOTCHIT identifizierte neue molekulare und zelluläre Mechanismen im Notch-Signalweg, die an der Hämatopoese sowie Entwicklung von Gehirn, Herz und Muskeln beteiligt sind. Die Versuche liefern neue Einblicke in die Rolle eines deregulierten Notch-Signalwegs bei Schlaganfall, Brustkrebs und Leukämie. Ferner können die Daten verschiedener Versuchsmodelle in innovative therapeutische Ansätze einfließen. Insgesamt lieferte das Projekt Grundlagenwissen zum Notch-Signalweg und klärte pathophysiologische Prozesse bei verschiedenen Krankheiten. Ein besonderer Schwerpunkt war dabei die Umsetzung der gewonnenen Informationen in neue therapeutische Ansätze.
Schlüsselbegriffe
Notch-Signalweg, Zelldifferenzierung, Entwicklung, Leukämie, Schlaganfall
