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Inhalt archiviert am 2024-06-18
Alsted in Transylvania, 1629-1638: the missing link in a major European intellectual lineage

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Das fehlende Glied in einer geistigen Tradition Europas

Untersuchungen und Übersetzungen ungarischer Einzeldarstellungen haben zu neuen Erkenntnissen über den Einfluss eines achtbaren mitteleuropäischen Mathematikers und Philosophen geführt. Die Projektergebnisse enthalten zudem Schlüsselelemente, die auf ein erweitertes gemeinsames geistiges Erbe in Europa hindeuten.

Aktuelle Forschungsarbeiten liefern neue Erkenntnisse zu dem intellektuellen Einfluss, den Johann H. Bisterfeld auf Gottfried Leibniz, einen der größten Denker Mitteleuropas, in dessen Studentenzeit genommen hatte. So zieht man in akademischen Kreisen die Möglichkeit in Betracht, den jungen Mathematiker und Philosophen in eine sehr spezifische und bisher völlig unbeachtete geistige Tradition Mitteleuropas einzuordnen. Bei den Untersuchungen des Einflusses, den Bisterfeld und dessen Schwiegervater Johann H. Alsted, Verfasser berühmter enzyklopädischer Werke, auf Leibniz genommen hatten, fehlt jedoch noch ein entscheidendes Bindeglied innerhalb dieser geistigen Abstammungsgeschichte: das letzte Jahrzehnt, das Leibniz in Transsilvanien verbracht hatte. Kürzlich erschlossene Kenntnisse deuten nun auf Alsteds Rolle bei der Erarbeitung von Bisterfelds Werken hin, die als Ideengeber für den jungen Leibniz gelten. Viele dieser Erkenntnisse liegen zwar schon in ungarischen Schriften vor, müssen jedoch noch einmal auf Englisch aufbereitet werden, um sie der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft sowie den Gruppen, die für das Voranbringen der Forschung in diesem Bereich zuständig sind, zugänglich zu machen. Die Teilnehmer des EU-finanzierten Projekts „Alsted in Transylvania, 1629-1638: the missing link in a major European intellectual lineage“ (Sedulitas – „Alsted in Transsilvanien, 1629-1638: Das fehlende Bindeglied in einer wichtigen geistigen Abstammungsgeschichte Europas“) hatten es sich zur Aufgabe gemacht, Transsilvanien auf dieser Ahnentafel zu platzieren und so eine Verbindung zwischen der ostmitteleuropäischen und der westeuropäischen Wissenschaftsgeschichte herzustellen. Im Rahmen der Projektarbeit soll das fehlende Bindeglied zwischen den reformorientierten Intellektuellen Mitteleuropas und Leibniz geliefert werden. Würde dies gelingen, ließe sich damit auch aufzeigen, wie eine erweiterte Europäische Union die westliche Wissenschaftsgemeinschaft bereichern und Schlüsselelemente des gemeinsamen geistigen Erbes der Region umsetzen kann. Es wurden Teile aus dem Originalwerk übersetzt, die 2010 und 2011 in ihrer Gesamtheit überarbeitet wurden. Für eine brandneue Endfassung, die 2012 oder 2013 erscheinen soll, wurden entsprechende Textausgaben verfasst, und die aktuellen Erkenntnisse werden demnächst als neue Kapitel eingearbeitet.

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