Erforschung der Ursachen von Osteoporose
OP gehört zu den in Europa häufigsten Erkrankungen und betrifft mindestens 4 von 10 Frauen über 50 Jahren. Dabei wird die Knochensubstanz langsam abgebaut, so dass es vermehrt zu Knochenbrüchen kommt. Die größtenteils geschlechtsspezifische Erkrankung tritt meist bei Frauen nach der Menopause ein. Aber auch Stoffwechselstörungen können Ursache für Osteoporose sein, von der auch Männer zu gleichen Teilen betroffen sind. Auf molekularer Ebene untersuchte das EU-finanzierte Projekt OSTEOGENE (Molecular mechanisms of bone homeostasis) die Ursachen von Osteoporose, um neue Ansätze zur Frühdiagnose, Prävention und Therapie zu finden. An der Studie beteiligt waren postmenopausale Frauen, Patienten mit sekundärer OP aufgrund von Stoffwechselerkrankungen (primärer Hyperparathyreoidismus) sowie eine Kontrollgruppe. Genetische Untersuchungen ergaben Genloci, die Einfluss auf die Knochenmineraldichte haben. Die Knochendichte ist zu etwa 80% von genetischen Faktoren abhängig. Erstellt wurde eine Biobank mit Blut- und Gewebeproben, gefolgt von funktionellen Genomanalysen. Weiterhin wurden Genexpressionsprofile von Osteoporoseknochen und gesundem Knochengewebe erstellt und mit bioinformatischen Methoden ausgewertet. Dabei wurden differenziell exprimierte OP-Kandidatengenprodukte ausgewählt und in Zellkulturen und Tiermodellen getestet. Die Ergebnisse von OSTEOGENE lieferten wichtige Erkenntnisse zur physiologischen und Knochenhomöostase bei OP. Betonung lag dabei auf der Identifizierung potenzieller Biomarker für die Krankheit, um Risikoanalysen durchzuführen. Auf dieser Basis lassen sich nun neue und funktionelle Knochenformationen im Rahmen einer Osteoporosetherapie entwickeln.