C. elegans: ein Modell für menschliche Krankheiten
Die starke Homologie der Gene von C. elegans mit denen, die bei menschlichen Krankheiten eine Rolle spielen, machen den Fadenwurm zu einem geeigneten Modell für das Studium menschlicher Pathologien. Mit diesem Organismus als Modellsystem können Wissenschaftler wichtige biologische Prozesse beim Menschen und deren molekularen Mechanismen studieren. Ziel des EU-geförderten Projekts Nemagenetag ("Nematode gene-tagging tools and resources") war die Entwicklung fortschrittlicher Tools und das Sammeln der entsprechenden Ressourcen, um C. elegans als Modell für menschliche Krankheiten nutzen zu können. Die Forscher schufen und bewerteten eine riesige Menge von Mutanten. Fast das komplette Genom mit seinen rund 20.000 Genen wurde mithilfe optimierter und neuartiger Methoden der Mutagenese manipuliert. Im Rahmen des Projekts wurde außerdem die erforderliche Infrastruktur für die automatische Verwaltung und Pflege dieser Sammlung geschaffen. Aus diesem Projekt gingen eine umfassende Sammlung von charakterisierten Mutanten sowie optimierte Werkzeuge für Mutagenese und Transgenese bei C. elegans hervor. Die relevanten Projektinformationen und -tools wurden der europäischen und internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft leicht zugänglich gemacht. Die direkten und langfristigen Auswirkungen von Nemagenetag in dem Schlüsselbereich der funktionellen Genomik sind enorm und haben unmittelbare Implikationen für die pharmazeutische Forschung und Entwicklung.