Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary
Inhalt archiviert am 2024-06-16
Medical remote monitoring of clothes (MERMOTH)

Article Category

Article available in the following languages:

Medizinische Sensoren in Kleidung integrieren

Eine physiologische Fernüberwachung der Vitalfunktionen eines Patienten könnte eine Möglichkeit sein, die Kosten im Gesundheitswesen zu reduzieren. EU-finanzierte Forscher entwickelten den Stand der Technik im Zusammenhang mit in bequeme waschbare Textilien eingewebter tragbarer Sensortechnologie weiter.

Die Kosten für das Gesundheitswesen steigen aufgrund einiger Faktoren wie unzureichender Inanspruchnahme der medizinischen Vorsorge, der immer längeren Lebenserwartung, schlechten Lebensgewohnheiten und Stress unaufhaltsam weiter an. Wird die physiologische Fernüberwachung (Remote Physiological Monitoring, RPM) eingesetzt, so können die Patienten bequem zu Hause bleiben, während die Klinikärzte ihre Zeit effizienter und effektiver nutzen können. Europäische Forscher verfolgten den Plan, bereits existierende RPM-Technik mit der Bereitstellung einer bequemen tragbaren Überwachungseinheit auf einer Textilplattform zu verbessern und nutzten dafür die Finanzmittel des Projekts "Medical remote monitoring of clothes" (Mermoth). Die Wissenschaftler konzentrierten sich zuerst auf die Überwachung der elektrischen Herztätigkeit mittels Elektrokardiogrammmessungen (EKG) und auf die Erfassung der Atemfunktionen. Die üblichen Gelelektroden sind unbequem und verursachen zahlreiche weitere technische Schwierigkeiten, wenn sie über einen längeren Zeitraum getragen werden. Die Mermoth-Wissenschaftler entwickelten Edelstahlelektroden, die direkt in die Kleidungsstücke eingestrickt wurden, um Hautreizungen zu vermeiden. Sie entwickelten außerdem einen neuartigen Atemfunktionssensor auf Basis von Kupferdraht, der in einen verstellbaren Gürtel aus Gummigarn eingehäkelt wurde. Dehnung und Entspannung der leitfähigen Garne während des Atmens ermöglichten dabei eine Erkennung der Atemfrequenz. Das Mermoth-System besteht aus den Sensoren, einem persönlichen digitalen Assistenten (PDA) und einer PC-Plattform. Im Prototypenmodell wurden die Sensoren über eine Drahtverbindung mit dem persönlichen digitalen Assistenten und der PDA über eine Hochfrequenzverbindung (HF) mit geringer Reichweite mit dem PC verbunden. Die gesamte Technik basierte auf kommerziell verfügbaren Systemen und ermöglichte eine Signalerfassung mit Erkennung möglicher Ereignisse (z. B. Arrhythmien), Informations- und Kommunikationsmanagement sowie eine Reduzierung des Stromverbrauchs. Signale in Bezug auf Temperatur, Blutdruck und Blutdruckanstieg können zusätzlich eingelesen werden, was bei einer alternden Bevölkerung besonders für die Überwachung von Stürzen wichtig ist. Tests bestätigten die Bequemlichkeit und Zuverlässigkeit der Signalerfassung unter einer Vielzahl von Bedingungen. Überdies kann der spezielle Anzug durch elastische Stoffe an drei verschiedene Größen angepasst werden, was eine Fertigung mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis ermöglicht. Die Kleidung ist voll waschbar und leicht zu pflegen, sie verursacht minimale Kosten in den Punkten Anschaffung, Nutzung und Wartung. Eine weitreichende Umsetzung der Mermoth-Technologie sollte wichtige Auswirkungen auf Patientengesundheit und -komfort haben, während dabei vieles für eine Kostensenkung im Gesundheitswesen für Einzelpersonen und Regierungen gleichermaßen spricht.

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich