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Inhalt archiviert am 2024-05-27

Mechanisms that underlie loss of antigen tolerance in HLA-associated autoimmune diseases

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Die Rolle der HLA-Moleküle für den Ausbruch von Autoimmunerkrankungen

Europäische Forscher nahmen jene Waffe des Immunsystems auseinander, die für die Entstehung von Autoimmunerkrankungen (engl. autoimmune diseases, AID) verantwortlich ist. Der Schwerpunkt der Arbeiten lag auf spezifischen Rezeptoren von Zellen, die Antigene darstellen, und ihre Rolle bei der Induktion und Aufrechterhaltung einer Autoimmunreaktion.

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Bei Vorliegen einer Autoimmunerkrankung interpretiert der Körper körpereigene Antigene als fremd, wodurch sich verschiedene Organe entzünden und dadurch zerstört werden können. Im gesunden Körper werden Auswirkungen der Effektor-T-Zellen durch die der regulatorischen T-Zellen in Schach gehalten – ein Phänomen, das als Immuntoleranz bekannt ist und der Verhinderung von Autoimmunreaktionen dient. Um diese Immuntoleranz zu erhalten oder aber erst aufzubauen, ist die Andockung von Antigenen an spezifischen Rezeptoren nötig, den sogenannten Hauptgewebeverträglichkeits- (engl. major histocompatibility, MHC) oder (HLA)-Rezeptoren (engl. Abkürzung für humanes Leukozytenantigen) der Klasse II. Die genauen Mechanismen, die der Immuntoleranz zugrundeliegen, sind jedoch noch nicht hinreichend erforscht. Die Teilnehmer des EU-finanzierten Projekts "Mechanisms that underlie loss of antigen tolerance in HLA-associated autoimmune diseases" (IMMUNE TOLERANCE) arbeiteten daran, Licht ins Dunkel dieser Mechanismen sowie der Phänomene der Autoimmunkrankheiten zu bringen. Zur Erreichung ihres Ziels verwendeten die Forscher ein Modell zur humanen autoimmunen Bauchspeicheldrüsenentzündung (engl. autoimmune pancreatitis, AIP) bei Mäusen, mithilfe dessen untersucht wurde, welche Bedeutung den auf die Antigene des HLA-Systems spezialisierten T-Zellen bei einer Erkrankung zukommt. Sie beobachteten, dass beim adoptiven Transfer von Risiko HLA-Typ-T-Zellen Tiere keine AIP entwickelten, was zeigt, dass diese T-Zellen die Krankheit nicht direkt verursachen. Stattdessen verursachten zytotoxische T-Zellen AIP nach adoptiven Transfer. Diese Ergebnisse zeigten einen Defekt in regulatorischen T-Zellen, der durch den Risiko-HLA-Typ beschränkt ist, und die Bedeutung der HLA-Klasse-II bei der Prädisposition für Autoimmunerkrankungen unterstreicht. Des Weiteren untersuchten die Forscher die Bedeutung von HLA-Rezeptoren für Zöliakie und werteten die Wirksamkeit einer oral angewandten Enzymtherapie an einem vorklinischen Mausmodell aus. Alles in allem lieferte das Projekt IMMUNE TOLERANCE Einsichten von unschätzbarem Wert in die Mechanismen, die der Interaktion von regulatorischen T-Zellen und Effektor-T-Zellen in kranken wie in gesunden Organismen zugrundeliegen. Hervorzuheben ist auch, dass sich die Arbeiten, indem das Heilpotenzial der Enzymtherapie zur Behandlung von Zöliakie getestet wurde, durch einen hohen Grad an Übertragbarkeit auszeichneten.

Schlüsselbegriffe

Autoimmunerkrankung, regulatorische T-Zellen, Effektor-Zelle, humanes Leukozytenantigen, autoimmune Bauchspeicheldrüsenentzündung, Enzymtherapie

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