Historische Klimazonen legen Zukunft offen

Ein Team von führenden EU- und internationalen Wissenschaftlern sammelte Daten aus der ganzen Welt, um ein klareres Bild von möglichen zukünftigen Klimaveränderungen zu gewinnen.

Klimawandel und Umwelt

Im dem multidisziplinären Projekt PAST4FUTURE (Climate change - Learning from the past climate) kamen 23 europäische und internationale Partner zusammen. Die Mitglieder des Konsortiums untersuchten den Klimawandel anhand von Paläoumweltdaten aus Eisbohrkernen, Meeressedimenten, Höhlenablagerungen und Korallen sowie aus Pollendaten. Die Forscher rekonstruierten den Klimawandel der Gegenwart und der zweitletzten Warmzeiten, bezeichnet als Holozän und Eem-Warmzeit. Ein Warmzeit ist ein milder Zeitraum zwischen zwei Eiszeiten und ist mit dem Schmelzen von Eismassen und Veränderungen in der Vegetation verbunden. In diesem Sinne half PAST4FUTURE den Wissenschaftlern, ein besseres Verständnis der beteiligten Prozesse zu gewinnen. Kenntnisse zu vorangegangenen Warmzeiten sind wichtig, weil in Arktis und Antarktis für Tausende von Jahren ähnliche Temperaturen herrschten, wie sie für das Jahr 2100 projiziert werden. Das Studium der detaillierten Daten aus den vergangenen Warmzeiten ermöglicht den Forschern genauere Vorhersagen zu möglichen Veränderungen von Meeresströmungen, Meeresspiegel, Meereis und Wetterbedingungen sowie zu ihren Auswirkungen auf Umwelt und Mensch. Die von dem Konsortium zusammengetragen Daten haben dazu beigetragen, die Unsicherheit für die Prognose künftiger globaler und regionaler Klimaveränderungen zu reduzieren. Die Ergebnisse verbesserten das Verständnis und die Bestimmung der Klimadynamik und von Feedback-Prozessen während der Warmzeiten erheblich. Damit können Computermodelle verbessert werden, um ein besseres Verständnis der physikalischen und biogeochemischen Prozesse zu erhalten, die an der Dynamik des Klimas zwischen den Eiszeiten beteiligt waren. PAST4FUTURE trug über 450 Datensätze aus verschiedenen Archiven und verschiedenen geographischen Regionen zusammen, wobei viele Datensätze eine bisher nicht erreichte Hochauflösung hatten. Die geographische Verteilung der Datensätze und die hervorragende Zeitauflösung ermöglichten die Verwendung von Datensätzen und Modellen über einen längeren Zeitraum als je zuvor und mit einer viel breiteren Palette von Bedingungen. Die Projektergebnisse sollen an sowohl Regierungs- als auch Nicht-Regierungsorganisationen verbreitet werden und dadurch die internationale Debatte über die Bedrohung durch den Klimawandel bereichern. Darüber hinaus werden die Aktivitäten von PAST4FUTURE helfen, die nächste Generation von Klimawissenschaftlern auszubilden.

Schlüsselbegriffe

Historisches Klima, Klimawandel, Paläoumwelt, Warmzeit, Holozän, Eem-Warmzeit

Climate change - Learning from the past climate

Historische Klimazonen legen Zukunft offen

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