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Mechanisms of the Development of ALLergy

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Ursachen für Allergien im Kindesalter

Eine europäische Studie präsentierte genetische und umweltbedingte Risikofaktoren für allergische Erkrankungen im Kindesalter und könnte damit weltweit Millionen von Allergikern mit neuen präventiven Therapien helfen.

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Allergische Erkrankungen wie Asthma, Rhinitis und Ekzeme sind eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems und werden durch IgE-Antikörper vermittelt, die im gesunden Körper nur in geringen Mengen vorhanden sind. Bei Allergien binden IgE-Moleküle an bestimmte Substanzen (Allergene) und führen zu Entzündungen in Lunge, Nasengängen oder Haut. Das EU-finanzierte Projekt MEDALL (Mechanisms of the development of allergy) sollte die Ursachen ergründen, die Allergien bei Kindern auslösen. In Zusammenarbeit mit Immunologen und Allergologen identifizierte MEDALL mehrere genetische und umweltbedingte Risikofaktoren für chronische allergische Erkrankungen. Zu diesem Zweck wurden klinische Daten und Proben tausender Kinder im Alter von 4-8 Jahren erfasst. Dann wurde dokumentiert, welchen Allergenen oder Umweltfaktoren sie im Kleinkindalter ausgesetzt waren. Die Forscher identifizierten bei einigen Patienten spezifische Veränderungen in Genen, die während der Schwangerschaft eine Rolle spielen. Vor allem Rauchen in der Schwangerschaft sensibilisiert das kindliche Immunsystem und wird mit allergischen Erkrankungen und Asthma in späterer Kindheit assoziiert. Diese Daten wurden mit anderen Analysen zu Veränderungen der Genaktivität bei allergischen Kindern kombiniert und könnten für die Entwicklung von Biomarkern für Allergien nützlich sein. Damit stehen leicht messbare Indikatoren für allergische Erkrankungen oder eine Prädisposition im späteren Leben zur Verfügung. An Mausmodellen demonstrierte MEDALL auch die Rolle mehrerer immunologischer Faktoren, die allergische Reaktionen entweder fördern oder hemmen. Einer dieser Faktoren ist Interleukin-21 (IL-21). Es reguliert die Immunsystemzellen, reduziert die Produktion von allergieauslösendem IgE und ist daher ein viel versprechender Kandidat zur Behandlung von Entzündungsreaktionen im Immunsystem. MEDALL lieferte wesentliche neue Erkenntnisse, wie und warum Allergien entstehen und welche Faktoren Kinder für die Entwicklung eines übersensibilisierten Immunsystems prädisponieren. Die innovativen Diagnosemethoden und Biomarker von MEDALL werden dazu beitragen, das Allergierisiko bereits kurz nach der Geburt zu bestimmen, um frühzeitig etwa durch Immuntherapien zu intervenieren und die Allergieentwicklung in späterer Kindheit zu verhindern.

Schlüsselbegriffe

Kinder, Allergien, Risikofaktoren, Immunsystem, Immunglobulin E, IL-21

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