Elektronische Diagnostik in Europa
In Krankenhäusern werden zum Großteil automatisierte Diagnostikverfahren und ELISA-Tests eingesetzt, die für Akutdiagnostik und Notfallmedizin jedoch nur bedingt geeignet sind. Das EU-finanzierte integrierte Projekt CARE-MAN (Healthcare by biosensor measurements and networking) entwickelte ein intelligentes Diagnosegerät der nächsten Generation auf Basis von Biosensortechnologien, das so genannte eHealth-Lösungen integriert. Das modular aufgebaute System soll die Nachweiskapazität erweitern und die Probenanalyse vereinfachen. Über Netzwerkfunktionen und Schnittstellen mit bereits verfügbaren oder künftigen medizinischen Datensystemen erfolgt die drahtlose Übertragung der Analysedaten. Durch Bündelung der Expertise angegliederter Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft soll die Erfassung von Krankheitsparametern bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Blutgerinnungsstörungen, chronischen/akuten Entzündungen, Krebs und Schilddrüsenfehlfunktionen beschleunigt werden. Weitere Schwerpunkte waren laboranalytische Aspekte etwa im Zusammenhang mit Datenerfassung und Qualitätssicherung. Zu diesem Zweck wurden mehrere neue Assays und biologische Erkennungselemente (BRE) mit besonderem Fokus auf optischen Nachweismethoden entwickelt. Die Methoden sollen in die CARE-MAN-Plattform integriert werden, um die Zuverlässigkeit diagnostischer Assays für diese Erkrankungen zu verbessern, das Probenvolumen zu verkleinern und die Nachweisgrenze zu senken. CARE-MAN unterstützt damit nicht nur die drahtlose Übertragung von Analysedaten in europäischen Krankenhäusern, sondern eignet sich auch für Allgemeinpraxen oder ambulante Pflege. Die neue Technologie wird dazu beitragen, postoperative Zustände und chronische Erkrankungen besser überwachen zu können.