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Strengthening the industries’ competitive position by the development of a logistical and technological system for “spare parts” that is based on on-demand production

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Ersatzteile auf Abruf herstellen

Wissenschaftler ist die Entwicklung eines erfolgreichen Geschäftsmodells auf Basis der auf Abruf erfolgenden schnellen Fertigung individueller Ersatzteile gelungen. Mit dessen Einsatz könnten die Lagerbestände und die damit verbundenen Kosten in deutlichem Maße reduziert werden.

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Die Anzahl wie auch die Vielfalt der auf dem Markt erhältlichen Produkte steigt stetig weiter an. Gleichzeitig nimmt die Lebensdauer der Produkte infolge rasanter Innovationen und verringerter Produkteinführungszeiten kontinuierlich ab. Im Ergebnis dessen müssen die Unternehmen Lagerhallen voller Ersatzteile für einen möglichen Bedarf bereithalten, der dann vielleicht niemals entsteht. Derartige Bestände verursachen hohe Kosten, große Mengen an Altmaterial und erfordern ein komplexes Logistikmanagement. Technologie zur schnellen Fertigung (Rapid Manufacturing, RM) ist, wie es die Bezeichnung schon ahnen lässt, ein Prozess, der eine schnelle Herstellung oftmals komplizierter Teile ermöglicht. Diese Methoden und Produktionsverfahren haben sich als sehr vorteilhaft für die Produktion von Prototypen und Kleinserien neuartiger Produkte erwiesen und sind besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) von Bedeutung. Rapid Manufacturing ermöglicht eine auf Anfrage erfolgende kostengünstige Fertigung von Einzelteilen. Die offensichtlichen Vorteile der schnellen Fertigung als Alternative zu Lagerhallen voller (möglicherweise nutzloser) Ersatzteile sind die hinter dem EU-finanzierten DirectSpare-Projekt ("Strengthening the industries competitive position by the development of a logistical and technological system for spare parts that is based on on-demand production") steckende Grundidee. Die Wissenschaftler kombinierten CAE-Techniken (rechnergestützte Entwicklung und Fertigung, Computer Aided Engineering) mit einem einzigartigen Spektrum von Entwurfsregeln und erzielten ein tatsächlich wissensbasiertes System (knowledge-based system, KBS). Wo immer es möglich war, wurde eine Prozessautomatisierung durchgeführt und es wurden neue Schnellentwurfswerkzeuge entwickelt. Die DirectSpare-Forscher beschäftigten sich mit der Standardisierung von Prozessen in der Fertigung, Produktlogistik sowie bei der Prozesszertifizierung und im Unternehmensmanagement. Das System erforderte außerdem die Erschaffung der nötigen Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) zur Katalogisierung aller Teile. Überdies entwickelten die Wissenschaftler ein umfassendes Qualitätsmanagement (Total Quality Management, TQM) und Softwareinstrumente für CAE- und RM-Eingabedaten sowie zur Prozesssteuerung und zur Überwachung der Qualität des Endprodukts. Sämtliche Projektziele wurden erreicht, die Resultate wurden durch die Anwendung bei ausgewählten Fallstudien in verschiedenen Industriebranchen mit Erfolg vorgeführt. Es wurde des Weiteren ein Auswahlwerkzeug entwickelt, mit dem die Eignung eines bestimmten Teils für schnelle Fertigungsprozesse bewertet werden kann. Zukünftige Forschungsaktivitäten und Geschäftsmöglichkeiten wurden beurteilt. Die DirectSpare-Produktionsverfahren und Werkzeuge werden wichtigen Einfluss auf die Reduzierung von Lagerbeständen, Kapitalabschreibungen, die Senkung des Energieverbrauchs im Zusammenhang mit Lagermanagement und Abfallmaterial haben, da Ersatzteile letztlich überflüssig werden. Die resultierenden Kosteneinsparungen in Verbindung mit einem schnellen Austausch der erforderlichen Teile werden die europäische Wettbewerbsfähigkeit stärken und besonders den kleinen und mittleren Unternehmen von großem Nutzen sein.

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