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Genetic and Epigenetic Networks in Cognitive Dysfunction

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Häufige Ursachen von psychischen Störungen

Ein internationales Forschungskonsortium hat durch die Identifizierung häufiger Ursachen von mehreren kognitiven Störungen Hoffnung für Tausende von Menschen mit psychischen Erkrankungen geweckt, indem es sowohl die Diagnose als auch die Behandlung vereinfachte.

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Kognitive Störungen wie geistige Behinderungen, Autismus, Alzheimer und psychiatrische Erkrankungen stellen eine schwere Belastung für Gesundheitssysteme, Patienten und Familien gleichermaßen dar. Während Wissenschaftler bereits Hunderte von Genen identifiziert haben, die solchen Störungen zugrunde liegenden, bleiben die meisten Ursachen noch unbekannt. Die EU-finanzierte Initiative GENCODYS (Genetic and epigenetic networks in cognitive dysfunction) befasste sich mit der Frage, wie Mutationen in Genen zu Funktionsstörungen im Gehirn führen. Mithilfe dieser Informationen hofften die Mitglieder des Konsortiums, Heilmittel für mehrere kognitive Störungen entwickeln zu können. Die Wissenschaftler aus dem Iran, Pakistan und sieben EU-Staaten arbeiteten mit einer Patientennetzwerkorganisation zusammen, um häufige Mechanismen zu identifizieren, die zu kognitiver Beeinträchtigung führen. Sie entdeckten 150 Gene zusätzlich zu den 400, die bereits mit früh entstehenden (vor dem 19. Lebensjahr) kognitiven Störungen in Verbindung gebracht waren. Zum Ende des Projekts hatte GENCODYS eine Biobank und eine Datenbank mit DNA-Proben und klinischen Daten zu mehr als 13.000 Menschen mit einer kognitiven Störung erstellt. Nachdem sie die Ursachen der Störung für viele der Patienten gefunden hatten, entwickelten die Forscher diagnostische genetische Tests, von der - zusammen mit genetischer Beratung - Patienten sofort profitieren können. Die Forscher entwickelten außerdem Tiermodelle, um in den neu identifizierten Genen für kognitive Störung die komplexen neurologischen Pfade zu sezieren, die durch Mutationen gestört werden. Sie verwendeten genetisch gut charakterisierte Modelle von Fruchtfliegen und Mäusen, um die Beeinträchtigungen bei Nervenentwicklung, Lernen und Gedächtnis und anderen Verhaltensweisen zu messen. Schließlich entwickelten die Forscher Wirkstoffziele für die Wiederherstellung der kognitiven Funktion, um Patienten schließlich heilen zu können. Zu diesem Zweck verwendeten sie neuronale Zellmodelle von Säugetieren sowie die charakterisierten Tiermodellen, um vielversprechende therapeutische Interventionen weiter zu untersuchen.

Schlüsselbegriffe

Psychische Störungen, kognitive Störungen, genetisch, kognitive Dysfunktion

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