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Inhalt archiviert am 2024-06-18

NASAL VACCINATION AGAINST RESPIRATORY INFECTIONS IN YOUNG CHILDREN

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Impfung von Neugeborenen gegen Keuchhusten

Ein attenuierter Bordetella pertussis-Impfstoff gegen zwei Infektionserreger der Atemwege wurde im Rahmen einer EU-finanzierten Studie in präklinischen und klinischen Studien getestet. Wie die Ergebnisse zeigen, ist die nasale Verabreichung des Impfstoffs sicher und bietet einen langfristigen Impfschutz gegen zwei der wichtigsten Erreger des Keuchhustens.

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Atemwegsinfektionen wie Keuchhusten betreffen rund 40 Mio. Menschen pro Jahr und könnten durch konsequente Impfungen vermieden werden. Für einen ausreichenden Impfschutz ist eine mindestens dreimalige Impfung im Abstand von ein bis zwei Monaten erforderlich. Normalerweise beginnt man mit der Impfung in der 9. Lebenswoche. Da der vollständige Impfschutz so aber erst ab dem 6. Lebensmonat gegeben ist, besteht für jüngere Säuglinge ein hohes Infektionsrisiko. Trotz des noch nicht voll ausgebildeten Immunsystems kann eine frühzeitige Impfung Neugeborener mit dem Keuchhustenerreger Bordetella pertussis, wie Studien zeigten, eine starke Immunantwort hervorrufen. Das EU-finanzierte Forschungsprojekt CHILD-INNOVAC entwickelte den attenuierten B. Pertussis-Stamm BPZE1, der in Form eines Nasensprays appliziert werden kann und für das Immunsystem die natürliche Infektion simuliert, ohne die Krankheit auszulösen. Die Sicherheit und Stabilität des Impfstoffs wurde in präklinischen Tests an verschiedenen Tiermodellen bewiesen, der nun in die klinische Entwicklung gehen kann. Interessant war vor allem der schützende Effekt vor nicht verwandten respiratorischen Viren wie dem RSV (Respiratorisches Syncytial-Virus), wie an Mäusen demonstriert wurde. Dieser zusätzliche Schutz korreliert mit einer erhöhten Konzentration regulatorischer T-Zellen und IL-10- bzw. IL-17-Produktion. Nach der Harmonisierung der Studienprotokolle für die immunologische Prüfung wurden 400 Kinder aus drei Ländern in die Studie aufgenommen. Um Dauer, Stärke und Diversität der erzeugten Immunantwort nach einer Impfung oder Infektion zu ermitteln, wurden Tests zur Detektion von B. pertussis-spezifischen T-Gedächtnis-Zellen und antikörpersezernierenden B-Zellen entwickelt. Weiterhin wurden neue Methoden zur Herstellung eines nasalen Impfstoffs für den menschlichen Gebrauch entwickelt, der an gesunden männlichen Probanden getestet wurde. Schwerpunkte des Projekts waren die Beurteilung der Sicherheit, Verträglichkeit und Immunantwort sowie der Besiedlungseigenschaften des modifizierten B. pertussis-Stamms. Nach Bestätigung der Sicherheit des BPZE1-Impfstoffs entwickelte CHILD-INNOVAC GMP-gerechte (gute Herstellungspraxis) Methoden sowie toxikologische und klinische Phase-I-Studien zur Sicherheit am Menschen. Der Impfstoff kann dazu beitragen, Neugeborene durch einen ausreichenden Impfschutz langfristig vor Atemwegsinfektionen zu schützen, was vor allem in Entwicklungsländern relevant ist, wo die Einhaltung von Impfschemata oft problematisch ist.

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