Den Bergbaubetrieb im Auge behalten
In den vergangenen Jahren wurde ein zunehmender Prozentanteil der Rohstoffe, die in der EU verbraucht werden, importiert, zum Beispiel Mineralien. Das bedeutet, dass der Umweltfußabdruck, der durch den Rohstoffverbrauch in der EU verursacht wird, von Europa in andere Teile der Welt verlagert wird. Daher ist ein Verständnis für den Prozess der Umweltverschmutzung in Bergbauregionen sowie seine Überwachung von weltweiter Relevanz. Es sind Methoden zur Erdbeobachtung (EO) für die Überwachung und Beobachtung der Auswirkungen erforderlich, die der Bergbau auf Umwelt und Gesellschaft hat. Zu diesen Methoden gehören Weltraumsatelliten und Sensoren, die am Boden, zur See und in der Luft operieren. Das EU-finanzierte Projekt EO-Miners wird Methoden und Instrumente auf der Basis von Erdbeobachtungen einsetzen, um die Aufschließung und den Abbau von Bodenschätzen zu überwachen. Im Rahmen des Projekts wurde eine umfassende Überprüfung der politischen Linien von Interessengruppen durchgeführt, die hinsichtlich der Wirkung des Bergbaus und der mineralverarbeitenden Industrie existieren. In Bergwerken in der Tschechischen Republik, Kirgisien und in Südafrika wurden Interviews geführt und es fanden Zusammenkünfte der lokalen Interessengruppen statt. Darüber hinaus wurde eine beträchtliche Datenmenge aus Erdbeobachtungen und andere Informationen über diese Testbergwerke gesammelt. Auf Basis der Politikanalyse wurden im Projekt EO-Miners mehr als 50 relevante Indikatoren identifiziert. Sie werden genutzt, um die ökologischen, sozioökonomischen und gesellschaftlichen Fußabdrücke der mineralgewinnenden Industrie in jeder Phase von der Aufschließung des Geländes über den Abbau bis hin zur Stilllegung zu bewerten. Das Projekt EO-Miners hat die Basis für eine Umweltüberwachung der Testbergwerke geschaffen. Ausgehend von den weiteren Ergebnissen wird das Projekt einen "Trialog" zwischen den drei wesentlichen beteiligten Gruppen initiieren. Diese Diskussionen in drei Richtungen werden dazu beitragen, dass die Interessen aufeinander abgestimmt werden, um eine gemeinsame Vereinbarung über Maßnahmen zum Umgang mit den Auswirkungen des Bergbaubetriebs auf Umwelt und Gesellschaft zu erzielen.
