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West Nile Integrated Shield Project: Epidemiology, Diagnosis and Prevention of West Nile Virus in Europe

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Kampf gegen die Ausbreitung des West-Nil-Virus in Europa

In den letzten Jahren nimmt die Ansteckungsrate mit dem durch Stechmücken übertragenen West-Nil-Virus (WNV) wie auch dessen geographische Verteilung in Europa zu. Um einer größeren Ausbreitungswelle zuvorzukommen, müssen daher entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.

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Da es derzeit keinen menschlichen Impfstoff gegen WNV gibt, stellte das EU-finanzierte Projekt WINGS Methoden zur Kontrolle und Prävention einer der bedrohlichsten vektorübertragenen Krankheiten vor. Ziel von WINGS war es, die effektivsten Antigene (Zielstrukturen) zu identifizieren und Immunisierungsstrategien gegen schnell mutierende neue WNV-Stämme zu entwickeln. In drei Projektjahren analysierte das Forscherteam mehrere Proteine in der Virushülle des europäischen WNV-Stamms und klonierte die wichtigsten Gene, die für die Entwicklung von Impfstoffen und Biomarker-Tests benötigt werden. An Tiermodellen wurden die wirksamsten Impfstoffprotein/Adjuvanskombinationen getestet. Ein weiterer Ansatz zur Immunisierung gegen WNV war die DNA-basierte Impfung, die auf der Fähigkeit des Organismus beruht, nach der Immunisierung den Impfstoff im Körper zu vermehren. Mit Hilfe von Nanopartikeln wurde die Freisetzung der DNA verbessert und die Halbwertzeit des Impfstoffantigens im menschlichen Körper verlängert. Das Konsortium entwickelte mehrere Impfstoffkandidaten, bestehend aus entweder rekombinanten Proteinen oder DNA oder deren Kombination. Die viel versprechendsten Impfstoffkandidaten vermittelten einen langfristigen, umfassenden Schutz bei Mäusen und nicht-humanen Primaten. Der gut verträgliche Impfstoff immunisierte gegen verschiedene zirkulierende europäische WNV-Stämme und zeigte eine hohe Immunogenität und Schutzwirkung. Da der viel versprechendste Kandidat aus einem rekombinanten bakteriell exprimierten Protein hergestellt wird, steht auch der großtechnischen Produktion nichts im Weg. Außerdem entwickelten die Forscher verschiedene Methoden zur spezifischen Diagnose von WNV-Infektionen. Mit einem neuen Verfahren könnte WNV nun direkt in Urinproben nachgewiesen und isoliert werden, was ein wesentlicher Vorteil gegenüber existierenden Protokollen für Bluttests ist, da die Empfindlichkeit wesentlich höher ist. Insgesamt entwickelte WINGS mehrere neue Technologien und Methoden für den spezifischen Nachweis und die wirksame Bekämpfung des West-Nil-Virus und lieferte verwertbare Daten zur WNV-Biologie, um Europa gegen eine mögliche Infektionswelle besser zu wappnen.

Schlüsselbegriffe

West-Nil-Virus, neue Krankheiten, Impfstoffe, rekombinante Proteine

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