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Alert for All

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Bessere Kommunikationssysteme für den Alarmfall

Auch unter Einhaltung strengster Vorsichtsmaßnahmen können europäische Städte jederzeit von einer unerwarteten Krise oder Katastrophe wie etwa flutartigen Überschwemmungen oder Industrieunfällen betroffen sein. Eine EU-Initiative konzipierte ein neuartiges Kommunikationssystem, das Bürgerinnen und Bürger noch besser vor Katastrophensituationen warnen soll.

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Es könnte jedoch noch weitaus mehr getan werden, um die Europäer bei drohenden Gefahren oder sich anbahnenden Krisensituationen zu alarmieren. Das von der EU finanzierte Projekt "Alert for all" (A4A) zielte auf die Verbesserung der überaus wichtigen Weitergabe von Informationen an die Bevölkerung ab, die möglicherweise im Ernstfall zahlreiche Leben retten kann. In diesem Sinne widmete sich das Projekt den Auswirkungen von Warnmeldungen auf die Bevölkerung und der Rolle der neuen Medien im Krisenfall. Mittel waren die Erforschung und Modellierung des menschlichen Verhaltens und die Untersuchung der Auswirkungen der Informationsströme, die während und nach einer Krise über die neuen Medien verbreitet werden. Die Resultate führten zur Entwicklung eines "Was-wäre-wenn"-Simulationsinstruments zur Unterstützung von Entscheidungsprozessen im Krisenmanagement. Die Tools wurden gleichermaßen zum Durchsuchen der neuen Medien konzipiert. Man geht davon aus, dass diese Instrumente, zusammen mit einer Echtzeitüberwachung der neuen Medien, das Situationsbewusstsein der Behörden verbessern werden. Es wurde ein Portal eingerichtet, um Behörden und Ersthelfern den Austausch von Informationen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene zu ermöglichen. Dieses Informationsmanagementmodul bietet gleichermaßen Zugang zu einem Warnmeldungsversender, der erstellt wurde, um Warnungen zu liefern, und zu Entscheidungsfunktionen auf Basis der entwickelten Instrumente. Nach Katalogisierung der existierenden Systeme und Definition der Anforderungen der Nutzer vervollständigte das Team den Entwurf des A4A-Systems, das über ein Informationsmanagementportal, ein globales Alarmierungs-Gateway sowie ein Alarmsimulationsmodul verfügt. Dieses flexible, skalierbare System kommt mit Schulungsunterlagen für Behörden und Ersthelfer einher. Über die ideale Art und Weise der Vorbereitung und Verteilung von Warnmeldungen wurde ein Handbuch der bestmöglichen Verfahren erstellt. Das Projektteam entwickelte überdies einen institutionellen Rahmen für den Aufbau einer europäischen operativen A4A-Einheit, die nun als European Warning and Informing Agency (EWIA) bekannt ist. A4A führte eine Einzellösung für die Herausforderungen, die in Krisenzeiten in Europa in Sachen Warnmeldungen und Kommunikation bestehen. Die Vision eines europaweiten Alarmierungssystem für die Öffentlichkeit ist in greifbare Nähe gerückt.

Schlüsselbegriffe

Alarm, Kommunikation, Krise, Katastrophe, Krisenmanagement

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