Regionale IKT-Cluster für Gesundheit und FuE
Bisher waren Anwendungen aus dem Bereich der Telegesundheit für die Betreuung von chronisch Kranken nur mäßig erfolgreich, und oft sind sie nicht über ihre Versuchsphase hinausgekommen. Dies geht weniger auf technische Gründe zurück als auf die Bereitschaft der Gesundheitssysteme, organisatorische, kulturelle, rechtliche, infrastrukturelle Veränderungen zu unterstützen. Das Projekt "Regional ICT-based clusters for healthcare applications and R&D integration" (Richard) beabsichtigt, die Definition und die Umsetzung neuer Modelle mithilfe von IKT zu erleichtern, um chronisch Erkrankte in vier Regionen (Toskana in Italien, Lodz in Polen, Västerbotten in Schweden und Yorkshire im Vereinigten Königreich) zu managen, wobei die direkte Zusammenarbeit der Gesundheitsbehörden mit den Akteuren aus akademischen und wirtschaftlichen Kreisen (Triple-Helix-Konzept) in einem Gemeinsamen Aktionsplan ausgeschöpft werden soll. Das Team rekrutierte auch externe Experten, die einen Beratungsausschuss für die Beurteilung der Umsetzung dieser Gemeinsamen Maßnahmen bildeten. Zuerst identifizierte das Projekt wesentliche Hindernisse für die Umsetzung der Tele-Gesundheitsdienste in ganz Europa auf der Grundlage wissenschaftlicher Literatur. Der nächste Schritt bestand darin, ein Toolkit für die Durchführung von Telemedizin (Ready Steady Go Toolkit , http://clahrc-sy.nihr.ac.uk/resources-project-reports.html(öffnet in neuem Fenster)) zu entwickeln), um die Stakeholder bei der Definition, Umsetzung und Bereitstellung von wirksamen Tele-Gesundheitsdiensten zu unterstützen. Das Toolkit wurde in Zusammenarbeit mit dem National Institute for Health Research Collaboration for Leadership in Applied Health Research und Care for South Yorkshire (NIHR CLAHRC SY) entwickelt. Ein dritter Schritt war detaillierte Informationen über Pilotprojekte und Modelle auszutauschen, die bereits in den vier Regionen vorlagen und zu kooperieren, um ihre Akzeptanz (Mentoring) in allen vier Regionen zu erleichtern. Zu guter Letzt veröffentlichte das Projektteam die gewonnenen Informationen in vier Sprachen (siehe http://www.richardproject.eu(öffnet in neuem Fenster)) und nahm an 20 Konferenzen teil, um dort die neue Strategie zu präsentieren. Die Forscher haben außerdem eine Broschüre heraus, veröffentlichten vier Pressemitteilungen und traten an vier Internet-/ Radioprogrammen auf. Das Richards-Programm kann als eine Referenzinitiative zur Verbesserung der medizinischen Betreuung chronisch Kranker mithilfe von IKT in Europa betrachtet werden. Die Umsetzung des Projekts wird die Bündelung von Ressourcen, die Konsolidierung regionaler Cluster zur E-Gesundheit und die Verbreitung der Erkenntnisse an andere Gesundheitszentren Europas unterstützen.