Neue Therapien bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs
Zwischen 10 und 30 % aller NSCLC weisen Mutationen im EGFR-Rezeptor des KRAS-Onkogens auf. Doch obwohl eine gezielte Hemmung von EGFR mit Erlotinib eine attraktive therapeutische Alternative zur Standard-Chemotherapie ist, treten immer wieder Resistenzen gegen das Medikament auf. Vor diesem Hintergrund suchte das EU-finanzierte Projekt LUNGTARGET (New approaches for the targeted therapy of non-small cell lung cancer) nach neuen therapeutischen Zielstrukturen für EGFR-mutante oder KRAS-mutante NSCLC mittels verschiedener Ansätze wie Screening von RNA-Interferenzen und Proteinexpressionsanalysen. Dabei wurden mehrere Zielstrukturen identifiziert: das GATA2-Transkriptionsnetzwerk und einige bei NSCLC überexprimierte und überaktive Kinasen. Außerdem wurde die differentielle Expression bestimmter Moleküle bei EGFR-resistenten Krebszellen untersucht, die mit klinischen Parametern wie Überleben und Ansprechen auf die Therapie korreliert. Der therapeutische Nutzen dieser Targets wurde in vivo validiert, gleichfalls wurden mehrere kombinatorische Therapien vorgeschlagen, um Lungenkrebszellen mit KRAS- oder EGFR-Mutationen zu eliminieren. Im Hinblick auf Resistenzen gegen Erlotinib wurden Versuche mit Antikörpern gegen die gesamte EGFR-Familie durchgeführt. Weiterhin wurden therapeutische Moleküle oder Inhibitoren entwickelt, die neben neuen synergistischen Möglichkeiten auch Wege zur Behandlung von NSCLC eröffnen. Insgesamt bilden die neuen therapeutischen Strategien von LUNGTARGET den ersten zielgerichteten Ansatz zur Behandlung KRAS-mutanter NSCLC. Die Forschung an Mechanismen und molekularen Ursachen für Therapieresistenzen wird auch dazu beitragen, die hohe Sterblichkeitsrate bei Lungenkrebs zu senken.
Schlüsselbegriffe
Nicht-kleinzelliger Lungenkrebs, EGFR, KRAS, Erlotinib, LUNGTARGET, GATA2