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Inhalt archiviert am 2024-04-23

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"Bonus" für gemeinsame Forschung im Ostseeraum

Ein ambitioniertes Vorhaben zur Stärkung der einzelnen Forschungs- und Innovationsbemühungen und zur Bereitstellung von einsatzbereitem Wissen im Ostseeraum soll nachhaltigere Entwicklungen in der Region und Verbesserungen in einigen wichtigen Bereichen fördern.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Die Ostsee stellt mit ihren neun Anrainerstaaten, von denen acht in der EU sind, ein beeindruckendes Gewässer mit einem enormen Einzugsgebiet dar, in dem 85 Millionen Menschen leben. Die Ostsee weist einen deutlich niedrigeren Salzgehalt auf als andere Meere, ist Heimat für einzigartige Ökosysteme und fungiert als Verbindung für Handel und Wissensaustausch zwischen ihren Anrainerstaaten. In diesem fruchtbaren Umfeld finanzieren die nationalen Fördereinrichtungen und die EU das BONUS Programm, das an der Verbesserung gemeinsamer, interdisziplinärer Forschung und technischen Lösungen unter baltischen Staaten zu wissenschaftlich geführte Themen arbeitet, die in der strategischen Forschungsagenda definiert sind. Die Strategische Forschungsagenda (SRA) von BONUS, die bis 2017 läuft, unterstützt gemeinsame Projekte im Ostseeraum zu den Themen Umweltforschung, marine Ökosysteme, Fischerei, nachhaltige Entwicklung sowie politische Entscheidungsprozesse. Das Projekt steht im Einklang mit den Zielen des HELCOM- Aktionsplans für die Ostsee, der EU-Meerespolitik und der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie und wird den Europäischen Forschungsraum (ERA) in der Region erheblich stärken. Zu den wichtigsten Projekterrungenschaften gehört die Konsolidierung der größten Forschungsfinanzierungsagenturen in den neun baltischen Staaten und die Schaffung eines Rahmens für ein gemeinsam finanziertes Forschungsprogramm, welches gemeinsame Finanzierungsregeln und Beträge anwendet und die Bereitstellung der marinen Infrastruktur koordiniert. Die Initiative startete 2008 auch einen gemeinsamen Aufruf für die Einreichung von Projektvorschlägen, BONUS + genannt, der die Mechanismen der Zusammenarbeit zwischen den nationalen Förderinstitutionen von 2009 bis 2011 testete und mehr als 100 Forschungsinstitute und Universitäten anzog. BONUS + resultierte in zahlreichen Anregungen und Veränderungen an europäischen und baltischen Strategien und Plänen. Gestärkt wurde dadurch die gemeinsame Nutzung der Forschungsinfrastruktur, wodurch die Forschung und Zusammenarbeit unter den einzelnen Ostseestaaten weiter verbessert werden kann. Insgesamt wurde mit dem Projekt BONUS der Grundstein für die Umsetzung von Ausschreibungen für Forschungs- und Innovationsprojekte für die nächsten Jahre und die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern im Rahmen von Konferenzen und Workshops gelegt. BONUS war es bereits möglich, die Integration von Forschung in allen sozioökonomischen Bereichen und Interessengruppen zu fördern. Es hat dazu beigetragen, die SRA durch nationale und regionale Workshops zu artikulieren und viele Themen zu skizzieren, die kontinuierlich überprüft und aktualisiert werden, um den Wissensbedürfnissen der Gesellschaft und der Politik zu entsprechen. BONUS wird die Forschung im Ostseeraum besser auf die Realität abstimmen und die politischen Entscheidungsprozesse entsprechend mitgestalten. Weltweite Entwicklungen und Klimaveränderungen werden dieses neue Forschungs- und Entwicklungssystem mit Sicherheit herausfordern, vor allem im Hinblick auf die Probleme rund um Verkehr, Landwirtschaft, Fischerei, Forstwirtschaft und Energie. Die Ostseeregion wird von dieser bisher beispiellosen Zusammenarbeit von Forschern und der Industrie in den Bereichen Umwelt, Sozialwissenschaft und Wirtschaft sowie dem damit verbundenen intelligenten, nachhaltigen und ganzheitlichen Wachstum profitieren.