Zusammenhang zwischen Krebs und Alterungsprozessen
In der Forschung beginnt man gerade erst zu verstehen, inwieweit der biologische Alterungsprozess einer der wichtigsten Faktoren bei der Krebsentstehung ist. Krebszellen vermehren sich extensiv, die so genannte Seneszenz findet jedoch nicht statt, so dass ein Zusammenhang mit biologischen Alterungsmechanismen vermutet wird. Um diesen Zusammenhang zu verdeutlichen, kamen auf der Konferenz, die durch das EU-finanzierte Projekt SENECA (From cellular senescence and cell death to cancer and ageing) organisiert wurde, Forscher aus der Krebs- und Altersforschung zusammen, um ihre Zusammenarbeit zu verstärken. Vom 4. bis 6. Oktober beteiligten sich in Warschau, Polen, führende Wissenschaftler aus diesen Fachrichtungen. Schwerpunkte waren die Erhaltung der genomischen Integrität, Apoptoseprozesse und zelluläre Seneszenz, Immunseneszenz und Immuntherapie, Stammzellen und Erforschung der Tumor-Wirt-Beziehung. Maßgeblich förderte die Konferenz die Beteiligung von Vertretern aus Industrie, Förderorganisationen, regierungs- und gesundheitspolitischen Vertretern. Im Mittelpunkt stand die Präsentation von Ergebnissen in der Krebs- und Altersforschung, um molekulare Ansatzpunkte neu zu definieren und wirksamere präventive und therapeutische Strategien für die älter werdende Bevölkerung zu erörtern. Das Protokoll der Konferenz wurde im Fachblatt EMBO Reports veröffentlicht. Herausgegeben wurde hierzu auch das Positionspapier "Immunity, cancer and ageing", das im BMC / Springer Open-Access-Journal Immunity & Aging erschien, sowie eine Sonderausgabe des Fachblatts Mechanisms of Aging and Development, das 17 unabhängige Forschungsberichte von Konferenzteilnehmern enthielt. SENECA ebnete den Weg für die künftige Zusammenarbeit, Vernetzung und Kooperation zwischen den Forschungsdisziplinen Krebs- und Altersforschung. Aus diesen kooperativen Bemühungen werden neue Daten hervorgehen, die die Krebsforschung deutlich vorantreiben werden.