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IMplementation of quality indicators in PAlliative Care sTudy

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Verbesserung der Lebensqualität von Krebs- und Demenzpatienten

Um die Versorgungsqualität für ältere und pflegebedürftige Menschen zu gewährleisten, müssen Experten verschiedenster Richtungen und Organisationen im Gesundheitswesen eng zusammenarbeiten. Dieses Projekt identifizierte Qualitätsindikatoren (QI), um speziell die Betreuung von Krebs- und Demenzkranken in Europa zu verbessern.

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Die Palliativmedizin hat die Aufgabe, Krankheitssymptome zu lindern und Patienten unnötiges Leiden zu ersparen. Das Projekt IMPACT (Implementation of quality indicators in palliative care study) identifizierte gezielte Strategien und Faktoren, um die Palliativversorgung effektiver zu gestalten. Entwickelt wurde ein analytischer Rahmen für Modelle zur Palliativversorgung für beide Patientengruppen (schwere Demenz und progressive Krebserkrankungen). Da er europaweit anwendbar ist, wurde dies durch eine Reihe qualitativer Forschungsmethoden unterstützt. In mehreren unabhängigen Fachbeiträgen wurden Unterschiede bei europäischen Gesundheitssystemen und der Bereitstellung der Versorgung für den jeweiligen nationalen Kontext dargelegt. Auch andere Variablen wurden berücksichtigt, etwa verfügbare Arbeits- und Fachkräfte sowie Einrichtungen. Außerdem wurden spezifische Faktoren herausgearbeitet, die die künftige Anwendung der Indikatoren behindern oder fördern könnten. Die Projektpartner entwickelten eine Webseite zur Erfassung von Feedback aus den Bewertungen der Organisationen. Mittels detaillierter Literaturrecherchen wurden dann erfolgreiche Strategien zur organisatorischen Verbesserung der Palliativmedizin herausgearbeitet. Zudem wurde eine Methode zur Analyse der angewendeten Umsetzungsstrategien entwickelt und Faktoren aufgelistet, die die Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen in der Palliativmedizin beeinflussen. Mithilfe von Fachliteratur und einem angepassten RAND Delphi-Verfahren wurde von Experten nach fünf Befragungsrunden eine QI-Tabelle erstellt. An dem Pilotvorhaben, das in vier Arten von Einrichtungen stattfand (Krankenhäusern, Hospizen, Pflegeheimen und Allgemeinarztpraxen) hatten sich Deutschland, Italien, die Niederlande, Norwegen und das Vereinigte Königreich beteiligt. Inzwischen stehen die QI auch anderen Ländern zur Verfügung, und ein Leitfaden informiert über Anwendung, Verbesserungsvorschläge und Strategien zur Einführung von QI. Die QI werden auf Basis neuer Daten kontinuierlich angepasst und die Datenlage erweitert. Die Konsortien IMPACT und EURO-IMPACT wollen auf diese Weise gemeinsam dafür sorgen, Politiker stärker einzubinden und die politische Agenda so zu gestalten, dass die Empfehlungen bis 2020 umgesetzt werden. Politische Entscheidungsträger wie auch EAPC (European Association for Palliative Care) verabschiedeten eine Erklärung auf Basis dieser Empfehlungen. Das in sechs weitere Sprachen übersetzte Dokument ist über die Projektwebseite abrufbar und soll künftig eine qualitativ hochwertige Palliativpflege für die zunehmend überalterte Gesellschaft in und außerhalb Europas gewährleisten.

Schlüsselbegriffe

Krebs, Demenz, Gesundheitswesen, Qualitätsindikatoren, Palliativpflege

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