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Inhalt archiviert am 2024-06-18

European multidisciplinary ALS network identification to cure motor neuron degeneration

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Ein besseres Verständnis von ALS erreichen

Im Zuge einer europäischen Untersuchung wurden mehrere interessante Entdeckungen im Hinblick auf die amyotrophe Lateralsklerose (amyotrophic lateral sclerosis, ALS), eine seltene Erkrankung, gemacht. Dies wird dabei behilflich sein, die Ätiologie der Erkrankung zu beleuchten.

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Bei ALS handelt es sich um eine fortschreitende degenerative Erkrankung der motorischen Nervenzellen, von der etwa 50 000 Europäer betroffen sind. Die Erkrankung, für die es derzeit keine Heilung gibt, tritt im Erwachsenenalter auf und führt bei Patienten ca. drei Jahre nach dem Einsetzen der Symptome zu einem Lungenversagen. Das einzig verfügbare Medikament verlängert die Lebensdauer um maximal sechs Monate. Das Ziel des EU-finanzierten Projekts EURO-MOTOR (European multidisciplinary ALS network identification to cure motor neuron degeneration) bestand darin, neue Pfade, welche die Erkrankung verursachen und modifizieren, zu entdecken, um den Weg für neue ALS-Therapien zu ebnen. Über eine harmonisierte Datenbank, die aus mehr als 1800 Fällen und 3254 Kontrollen besteht, und die ebenfalls klinische Informationen, Umweltexpositionsinformationen sowie Informationen zu Lebensweisen enthält, sammelten Forscher in diesem Zusammenhang Omik-Daten. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass es sich bei ALS um eine seltene Erkrankung handelt, wird ein europaweites Verzeichnis für die aktuelle und zukünftige Forschung überaus wertvoll sein. Eine Proteomikanalyse enthüllte die Zusammensetzung toxischer Proteinaggregate. Metabolomik ermöglichte die Identifizierung allgemeiner Veränderungen im Energiemetabolismus sowie weiterer Wege, die mit ALS und ALS-verursachenden Mutationen verbunden sind. Die Forscher identifizierten des Weiteren über die Genexpressionsprofile von ALS-Patienten verschiedene Biomarker der Erkrankung. Die Validierung anhand von In-vitro- und In-vivo-ALS-Modellen ergab mehrere potenzielle neue therapeutische Ziele für ALS (Ephrinsignalweg, HDAC6, ELP3, Fett-/Sauerstoffmetabolismus und DNA-Reparatur). Die EURO-MOTOR-Untersuchungen enttarnten sechs neue Risiko-Loki für ALS. Hierzu zählte unter anderem C21orf2 und NEK1. Diese Informationen veränderten die bestehende Sichtweise, dass es sich bei ALS entweder um eine einfache mendelsche Krankheit oder um eine komplexe Störung Tausender beteiligter Einzelnukleotidpolymorphismen (single nucleotide polymorphisms, SNPs) handelt. Die erlangten wissenschaftlichen Beweise unterstützten die besondere und wichtige Bedeutung seltener Variationen bei ALS-Erkrankungen deutlich. Insgesamt gesehen sind die Erkenntnisse des EURO-MOTOR-Projekts von großer Bedeutung für die Patientenstratifizierung sowie für die Krankheitsdiagnose und genetische Beratung. Die Integrierung von Genomik-, Transkriptomik- und Metabolomikdaten wird in Kombination mit potenziellen Umweltfaktoren zur Gestaltung effektiver therapeutischer Ansätze führen.

Schlüsselbegriffe

Amyotrophe Lateralsklerose, EURO-MOTOR, C21orf2, NEK1

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