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Inhalt archiviert am 2024-06-18
Identities and modernities in Europe: European and national identity construction programmes and politics, culture, history and religion

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"Wir, die Europäer" und unsere Identität

Europäische Forscher untersuchten die Vielfalt der europäischen Identitäten in neun Ländern. Sie ermittelten Gemeinsamkeiten sowie die Besonderheiten jedes Landes und legten dabei einen Schwerpunkt darauf, wie Selbstdefinitionen in gesellschaftlichen, kulturellen und systemischen Umgebungen formuliert und aufrechterhalten werden.

Da die europäische Expansion und Integration voranschreitet, wurden im Rahmen des Projekts IME(öffnet in neuem Fenster) drei Hauptprobleme in Bezug auf europäische Identitäten behandelt: was diese Identitäten sind, wie sie entstehen und welchen Verlauf sie nehmen könnten. Die Forschungsarbeit konzentrierte sich auf nationale Identitätbildungsprogramme sowie Politik, Kultur, Geschichte und Religion. Bei den untersuchten Ländern handelte es sich um Bulgarien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Kroatien, die Türkei, Ungarn und das Vereinigte Königreich. Die gleichen Fragestellungen wurden in jedem Land untersucht, um die Vielfalt europäischer Identitäten über die Kontinente hinweg sowie in einzelnen Ländern besser zu verstehen. Im IME-Projekt bezogen sich europäische Identitäten auf Definitionen von "wir, die Europäer", wie sie von verschiedenen Akteuren in und um Europa vorgeschlagen und gelebt wurden. Bei der Behandlung der Frage von Identität in modernen Gesellschaften folgte die Studie der Theorie der Vielfalt der Moderne, um auch ihre Anwendbarkeit als Rahmen für das spezifische Thema zu bewerten. Dies ermöglichte den Projektmitgliedern, die Modernisierung als komplexen Vorgang sowie den Einfluss und die Bedeutung der Säkularisierung, der Rationalisierung und des materiellen Fortschritts zu untersuchen. Die IME-Mitglieder fochten vorurteilsbehaftete Meinungen über europäische Identitäten an, insbesondere die Annahme, dass sich ihre verschiedenen Ausdrucksformen mit der Zeit angleichen und eine einzige, einheitliche europäische Identität bilden werden. Um den Vorgang der Identitätsbildung zu untersuchen, verwendeten die IME-Mitglieder qualitative Methoden, um die Rolle des Staates und der EU, verschiedener nichtstaatlicher Akteure (z. B. kultureller Körperschaften, der Medien) und individueller Privatpersonen zu erforschen. Drei Reihen von Fallstudien wurden in jedem Land durchgeführt, in denen vier Faktoren berücksichtigt wurden: die Art des Staates, die Stärke der Zivilgesellschaft, dominante religiöse Tradition und geopolitische historische Vermächtnisse. Durch theoretische Arbeit und Feldforschung wurden umfassende Daten gesammelt, die für jedes einzelne Land sowie für länderübergreifende Vergleiche relevant sind. Auf diese Weise konnten im IME-Projekt auch zeitlich bedingte Verschiebungen der europäischen Identitäten erfasst werden, wobei die Erkenntnisse deren hochdynamische und fließende Natur hervorhoben. Die IME-Forschungsergebnisse tragen signifikant zum Wissen über europäische Identitäten bei. Die Erkenntnisse sind für die politische Entscheidungsfindung bedeutend, insbesondere hinsichtlich der Integration. Während die Debatten über die europäische Identität in einer Zeit des wechselnden politischen Klimas und der sich verändernden sozioökonomischen Bedingungen weiter voranschreiten, bilden sie außerdem eine wichtige Grundlage für weitere Forschung.

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