Die Überwachung des Schicksals von Atommüll
Wenn es um die Entsorgung radioaktiver Abfälle in geologischen Tiefenlagern geht, berücksichtigt die Atomindustrie dabei sämtliche Schritte. Standortcharakterisierung, Bau und Betrieb sowie die schrittweise Abschaltung einer Anlage werden von den Wissenschaftlern sorgfältig geprüft. Wenn man während des gesamten Verfahrensablaufs zu In-situ-Daten in Echtzeit Zugang hätte, würde das nicht nur helfen, die Aktivitäten zu steuern und einen sicheren Betrieb aufrechtzuerhalten. Er würde auch Transparenz liefern, das Vertrauen der Öffentlichkeit steigern und die Unterstützung fördern. Dank des EU-finanzierten Projekts "Monitoring developments for safe repository operation and staged closure" (MODERN) haben Wissenschaftler neue Überwachungstechnologien und eine Roadmap zur Umsetzung entwickeln und demonstrieren können. Schlüssel zum Erfolg war ein fruchtbarer Austausch mit Interessengruppen im Rahmen von Workshops und Präsentationen. Der Referenzrahmen berücksichtigt Erfahrungen und Programme sowie Ziele und Strategien auf einer Ländervergleichsbasis. Er integriert auch neue Informationen, die durch Aktivitäten zur Einbindung von Interessengruppen gewonnen wurden. Die Forscher hoben mögliche Lücken bei den gewünschten und verfügbaren Technologien hervor und berücksichtigten die physischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge. Als Ergebnis wurden innovative Überwachungstechnologien unterirdisch auf ihre Fähigkeit, die Anforderungen erfüllen zu können, getestet. Es wurden Fallstudien entwickelt, um das vorgeschlagene Überwachungssystem im Betrieb zu erproben. Im Rahmen von MODERN wurden hochmoderne Überwachungstechniken für unterirdische Atommüll-Endlager während sämtlicher Phasen des Entsorgungsprozesses bewertet. Ferner ermittelte das Konsortium, ob die Umsetzung die Erwartungen der maßgeblichen Akteure erfüllen konnte, ganz gleich ob es sich dabei um Laien oder Fachleute handelte. Folglich empfahl das Konsortium eine Roadmap zur Überwachung der Endlager von Beginn bis zum Ende. Sie unterstreicht die verbleibenden technischen Hürden, die überwunden werden müssen, und verdeutlicht die Einsatzmöglichkeiten der Überwachungsergebnisse. Die Ergebnisse werden voraussichtlich einen großen Einfluss auf die Politik haben, um gewährleisten zu können, dass geologische Tiefenlager sicher sind und von allen akzeptiert werden.
Schlüsselbegriffe
Atommüll, radioaktiver Abfall, Abfallentsorgung, Kernenergie, In-situ-Überwachung, Überwachungstechnologien, geologische Tiefenlager, Standortcharakterisierung, schrittweise Abschaltung, Roadmap