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Psychosocial fActors Relevant to BrAin DISorders in Europe

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Neue Invaliditätsprüfung bei Hirnerkrankungen

Neue Invaliditätsprüfung bei Hirnerkrankungen

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Da derzeit psychosoziale Störungen mangels aussagefähiger Daten noch erheblich unterschätzt werden, widmet sich dem nun das EU-finanzierte Forschungsprojekt (Psychosocial factors relevant to brain disorders in Europe) (PARADISE) . Das Konsortium aus acht EU-Ländern erfasste in einem horizontalen epidemiologischen Ansatz Daten zu häufig beobachteten psychosozialen Störungen, denen verschiedene Hirnerkrankungen zugrunde liegen. So wurden neun repräsentative, heterogene Hirnerkrankungen getestet: Demenz, Depression, Epilepsie, Migräne, multiple Sklerose, Parkinson-Krankheit, Schizophrenie, Schlaganfall und Drogenabhängigkeit. Mittels systematischer Literaturanalysen, Patientenfokusgruppen, Interviews, Feedback von klinischen Experten sowie 12 Datenbanken wurden häufige psychosoziale Störungen identifiziert. Aus den Daten wurde die Datenerfassungsmethode "Paradise Protocol" konzipiert, ein benutzerfreundliches Tool mit verständlichen Fragen zur genauen Dokumentation psychosozialer Störungen. Für die Interviewer fanden in ausgewählten Zentren Schulungen zum Umgang mit dem PARADISE-Protokoll und Harmonisierung von Daten über Hirnerkrankungen statt. So wurde auch eine Messmethode für die Einstufung psychosozialer Störungen konzipiert, die Vergleiche zwischen Personen und Personengruppen mit unterschiedlichen Hirnerkrankungen erlaubt. Das daraus resultierende Paradise-24-Protokoll enthält Profile psychosozialer Störungen, 11 diesbezügliche Determinanten und eine Gesamtwertung. Die Projektergebnisse wurden auf einer Tagung wichtigen Akteuren der Hirnforschung und Gesundheitspolitikern vorgestellt sowie in vier unabhängigen Fachzeitschriften veröffentlicht. Außerdem beteiligten sich Projektpartner an mehr als 60 nationalen und internationalen Konferenzen. Das Paradise-Protokoll bietet eine wissenschaftliche Grundlage für den künftigen Umgang der europäischen Politik mit psychiatrischen Erkrankungen, indem es zuverlässige und vergleichbare Informationen zu Behinderungen bereitstellt. Dabei werden sich die Maßnahmen weg von der rein medizinischen Versorgung auf wichtige Gesundheits- und sozialpolitische Schwerpunkte verlagern, was die Versorgungsqualität für Patienten mit solchen Störungen und deren Lebensqualität erheblich verbessern wird.

Schlüsselbegriffe

Psychische Gesundheit, Erkrankungen, neuropsychiatrisch, psychosoziale Störung, epidemiologisch, Protokoll, Messung, Harmonisierung, Politik, Intervention

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