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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Systemic Seismic Vulnerability and Risk Analysis for Buildings, Lifeline Networks and Infrastructures Safety Gain

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Seismische Gefährdung und Risikobewertung

Je besser wir verstehen, wie sich Erdbeben auf Gebäude und Infrastruktur auswirken, desto besser können wir uns vorbereiten. Eine EU-Studie wurde eingeleitet, um wichtige Instrumente zur Erdbebenrisikobewertung zu entwickeln.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Schon immer haben Erdbeben in dicht besiedelten Gebieten gewaltigen Schaden angerichtet. Inzwischen sind Gebäude und Populationen größer geworden und damit auch ihre Anfälligkeit gegenüber Erdbeben. Mit dem Wissen, welchen Risiken wir in Zukunft durch Erdbeben ausgesetzt sind, können effiziente Strategien zur Schadensminderung geplant werden. Das Projekt "http://www.syner-g.eu (SYNER-G)" war darauf ausgerichtet, eine umfassende Analyse der Anfälligkeit gegenüber Erdbeben von und Risikobewertungen zu komplexen städtischen und regionalen Systemen zu liefern. Dabei wurden die potenziellen Interaktionen zwischen den Systemen berücksichtigt, welche die Erdbebenverluste normalerweise erhöhen. Das Konsortium mit 14 Mitgliedern umfasste überwiegend europäische Partner und jeweils eine Behörde aus Japan und den USA. Das Projekt wurde mit 3,5 Millionen Euro aus europäischen Mitteln finanziert, um die seismischen Gefahren zu untersuchen, denen Gebäude, Verkehrssysteme, Versorgungsnetzwerke und kritische Einrichtungen ausgesetzt sind. Die Projektmitglieder entwickelten eine allgemeine Methodik einschließlich der wissenschaftlichen Grundlage zur Einschätzung von Anfälligkeit und Verlusten, die alle relevanten Unsicherheiten und Modellierungsinteraktionen zwischen den mehrgliedrigen Systemen abdecken. Die Arbeit umfasste die Ermittlung aller gefährdeten Systeme (Taxonomie, Typologie) und Mittel zur Datenauswertung, welche in ein vorläufiges Open-Source-Softwaresystem integriert wurden. Weitere Arbeit beinhaltete die Modellierung passender seismischer Gefahrenparameter (Intensitätsmessungen) und Methoden zur Gewinnung der entscheidenden Informationen über städtische Infrastrukturen durch Fernerkundung und andere Geodaten. Im Rahmen des Projekts wurden außerdem sozioökonomische Gefährdungen und Verlustschätzungen untersucht, wodurch angemessene Methoden und Indikatoren zu Bewältigungskapazitäten und Auswirkungen vorgeschlagen werden konnten. So wurde beispielsweise ein Indikator empfohlen, mit dem nach einer Katastrophe der Bedarf an Notunterkünften ermittelt werden soll. Ähnliche Modellierung umfasste Studien zur Einschätzung der Todesopfer und Verletzten, zur Verfügbarkeit von Diensten und zur Funktionalität von Krankenhäusern. Die Projektpartner validierten ihre Modelle und Tools in ausgewählten Testumgebungen. Diese umfassten städtische Gebiete (Thessaloniki und Wien), regionale Netzwerke in Italien (z. B. ein Gasnetzwerk in L’Aquila) und komplexe Systeme wie den Hafen von Thessaloniki und ein italienisches Krankenhaus. Die Untersuchungen des Projekts lieferten gemittelte mathematische Berechnungen der Leistung der Netzwerke sowie Karten mit den zu erwartenden Schäden. Das Softwaretool von SYNER-G wurde öffentlich zugänglich gemacht und mit einem umfangreichen Tutorial ausgestattet. Weitere Arbeit schloss die Weitergabe der Projektergebnisse an Interessengruppen ein. Dies konnte durch die Projektwebsite, Berichte, Broschüren, drei technische Seminare, sonstige Besprechungen, Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und die Produktion zweier Bücher erreicht werden. Das Projekt sollte deutliche Auswirkungen haben, insbesondere in Bezug auf bessere Risikobewertungen, sodass nach Erdbeben wirksamer agiert werden kann. Dies wird uns bei der Schadensminderung bei Erdbeben in Europa und anfälligen Gebieten anderer Kontinente unterstützen.

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