Skip to main content
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Inhalt archiviert am 2024-06-18

Finding biomarkers of anti-microbial drug resistance via a systems biology analysis of fungal pathogen interactions with the human immune system

Article Category

Article available in the following languages:

Bessere Behandlung opportunistischer Pilzinfektionen

Bei AIDS- und Chemotherapiepatienten ist das Immunsystem so geschwächt, dass sie anfällig für Krankheiten werden, insbesondere für wirkstoffresistente Pilzerkrankungen. Da die meisten Antimykotika schwere toxische Nebenwirkungen haben, existiert hier eine riesige Marktlücke in Höhe von jährlichen 4 Mrd. US-Dollar.

Gesundheit icon Gesundheit

Den genetischen Ursachen für Krankheitsanfälligkeit und Wirkstoffresistenz auf den Grund zu gehen, ist entscheidend im Kampf gegen die zunehmenden Resistenzen und allergischen Reaktionen. Das EU-finanzierte multidisziplinäre Forschungsprojekt SYBARIS geht davon aus, dass Pilzinfektionen durch mehrere resistenzbildende Elemente begünstigt werden. Kritisch ist daher vor allem die komplexe chemische Beziehung zwischen Wirt und Pathogen. Bei Patienten mit Pilzinfektionen und einer gesunden Kontrollgruppe sowie einer Reihe wirkstoffresistenter Pilze wurden die genetischen Profile bestimmt. Die betreffenden Pilze waren die häufig auftretenden Pathogene Candida albicans (Auslöser von Soor) und Aspergillus fumigatus sowie die Hefeart Saccharomyces cerevisiae, die aber normalerweise keine Krankheiten hervorruft. SYBARIS verglich die genetischen Profile der Studiengruppe, um herauszufinden, warum ein Nicht-Pathogen wie S. cerevisiae bei manchen Menschen Erkrankungen hervorrufen kann. So erfolgte eine komplementäre Studie zu allergieauslösenden Pilzstämmen. Ein neu entwickeltes Datenmanagementsystem unterstützte die Suche nach Genen und Signalwegen, die Resistenzen auslösen und sich auf die Sensitivität auswirken sowie die Erstellung einer Liste von Biomarkern für Antimykotikaresistenzen. Durch Kombination von GWAS (genomweiten Assoziationsstudien) mit systembiologischen Modellen konnte der Effekt einer antimykotischen Therapie auf das Immunsystem ermittelt werden. Um neue Substanzen zu bestimmen, testete das Team die kürzlich erstellte Bibliothek an Peptidmimetika, die antimykotisch wirken und kaum toxisch sind, an C. albicans- und Aspergillus-Stämmen. Die kleinen Proteine imitieren Moleküle des Pilzes, stören damit dessen biochemische Vorgänge und auch dessen Vermehrung, wodurch die Infektion eliminiert wird. Pilze entwickeln sehr wirksame Methoden, um der Immunabwehr zu entgehen. Tests an Patientenzellen (dendritischen Zellen) sollten zeigen, ob die behandelten Pilze besser vom Immunsystem erkannt werden. Im Ergebnis wurden drei Substanzen für die weitere Entwicklung und Übernahme in klinische Studien bestimmt. Die Ergebnisse von SYBARIS wurden in 41 Fachartikeln und über die Webseite, in Workshops und Konferenzen veröffentlicht. SYBARIS brachte damit die antibiotische Forschung im Zusammenhang mit Infektionskrankheiten und Immunologie in Europa deutlich voran, was wiederum viele neue Wege für Therapien und Strategien im Kampf gegen Pilzinfektionen bei immungeschwächten Patienten eröffnet.

Schlüsselbegriffe

Pilz, wirkstoffresistent, immungeschwächt, Patienten, Allergien, Resistenzgen

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich